Wien: Hilfe für Obdachlose heuer so groß wie nie zuvor

Freiwillige Helferin mit Essen auf der Mariahilfer Straße.
Mehr als 870 Freiwillige halfen im Winter mit. Die Obachlosen-Unterkunft Gruft zählte im Vorjahr 22.107 Nächtigungen.

„So viel Hilfe wie nie zuvor“ haben Obdachlose heuer in Wien erfahren. Eine Woche vor dem offiziellen Ende der städtischen Winternothilfe hat die Wiener Caritas eine sehr erfreuliche Bilanz über die vergangenen Monate gezogen: Noch nie sei so viel Unterstützung geboten und angenommen worden, berichtete Klaus Schwertner, Generalsekretär der Caritas der Erzdiözese Wien.

290 zusätzliche Betten in den Quartieren, mehr Streetwork auf Wiens Straßen und tausende Anrufe beim Caritas-Kältetelefon gab es, um Obdachlosen durch die kalte Zeit zu helfen, heißt es bei der Hilfsorganisation. Der Fonds Soziales Wien hatte die städtische Winternothilfe heuer ausgeweitet und deutlich mehr Betten zur Verfügung gestellt.

Außerdem hätten mehr als 870 Freiwillige die Initiative durch ihre unentgeltlichen Leistungen unterstützt. Beispielsweise durch Suppenkochen, ihren Einsatz beim Kältetelefon, bei der medizinischen Versorgung von Notleidenden und der Organisation von Wärmestuben.

Kältetelefon

Das Caritas-Kältetelefon ist von November bis Ende April unter 01/480 45 53 erreichbar. Heuer wurden über 6.400 Anrufe von 65 Freiwilligen entgegengenommen, die 3.240 Stunden im Einsatz waren. Einige hundert Menschen seien auch bei Wind und Kälte akut obdachlos. Die Caritas-Streetworker hatten 2.324 Kontakte, 198 Klienten wurden direkt vom Kältetelefon in ein Notquartier vermittelt. Aufwärmen konnte man sich auch in 30 Wärmestuben. In der Obdachloseneinrichtung Gruft in Mariahilf wurden im gesamten vergangenen Jahr 22.107 Nächtigungen gezählt.

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