So teuer wird Wien im neuen Jahr

Ein Mann steht an Spielautomaten, ein Pudel sitzt davor, daneben verteilt ein Mann in rotem Mantel Flyer an eine Menschenmenge.
Die akuten Budgetnöte sorgen für eine neue Teuerungswelle – mit höherer Hundesteuer, Sportticket- und Verbrauchabgabe. Im Überblick, was 2026 in Wien fix mehr kosten wird.

Die fetten Jahre sind vorbei – und das werden die Wienerinnen und Wiener im neuen Jahr unmittelbar im Geldbörsel spüren. Denn das heurige Rekorddefizit der Stadt Wien sorgt dafür, dass die Einnahmen durch kommunale Geldquellen maximiert werden sollen – und zwar in Summe in dreistelliger Millionenhöhe. Was diverse Gebühren, Tarife und Steuern für jeden Einzelnen teilweise empfindlich anschwellen lässt.

Insgesamt sollen so Mehreinnahmen von rund 300 Millionen Euro lukriert werden – bei einem Etat von rund 20 Milliarden Euro. Der KURIER bietet einen Überblick über alle bereits bekannten Verteuerungen im kommenden Jahr:

  • Hundesteuer: Am Dienstag wurde von Finanzstadträtin Barbara Novak (SPÖ) ein ganzes Bündel an weiteren Teuerungs-Maßnahmen verkündet – unter anderem die Anhebung der Hundesteuer: Die Höchstbeträge laut Hundeabgabengesetz werden beim ersten Hund auf 120 Euro jährlich (72,67 Euro bisher) und für jedes weitere Tier auf 160 (statt 109 Euro) festgesetzt. Hier soll dann 2027 ein einheitlicher Tarif von 120 Euro für alle Vierbeiner kommen. Befreiungen – etwa für einkommensschwache Personen oder für Hunde aus dem Tierheim – sind ebenso vorgesehen. Laut Novak-Büro wurden die Hundetarife zuletzt 1989 festgelegt und seither nicht geändert.
     
  • Mozart-Verkäufer und Co.: Alle im öffentlichen Raum tätigen Verkäufer – und damit vor allem kostümierte Mozart-Verkäufer, die Konzertkarten an touristischen Brennpunkten feilbieten, werden zur Kasse gebeten: Statt wie bisher rund 170 Euro müssen sie in Zukunft fast 350 Euro pro Monat berappen.
  • Gebrauchsabgabe: Die im Volksmund „Luftsteuer“ oder „Laternderlsteuer“ genannte Gebrauchsabgabe wird ebenfalls angehoben: Wer Waren vor sein Geschäft stellt, am Gehsteig Baustoffe lagern oder Vorbauten errichten möchte, muss dafür künftig tiefer in die Tasche greifen. Um wie viel Prozent genau ist noch offen. Schanigärten sind nicht davon betroffen.
     
  • Sporttickets: Eintrittskarten für Rapid und Austria werden ebenso teurer, weil der Wiener Sportförderungsbeitrag angehoben wird: Der Steuersatz wird um ein Viertel auf 12,5 Prozent nach oben geschraubt – die Gebühr wird vom Ticketpreis berechnet.
     
  • Wetten: Indirekt teurer werden auch Sportwetten bzw. Wetten allgemein, denn die Abgabe für Wettterminals wird von 350 auf 525 Euro erhöht.
  • Anschlussgebühren: Auch Wohnen wird 2026 teurer, weil die Abgaben für neue Kanal- und Wasseranschlüsse angehoben werden (hier gibt es keine fixen Tarifsätze).
     
  • Amtsgebühren: Hier wird der mögliche Höchstrahmen für Verwaltungsabgaben von 1.500 auf 4.000 Euro angehoben. Konkrete Tarife im Verwaltungsbereich stehen noch nicht fest, sie werden erst später per Verordnung festgelegt. Insgesamt sollen aber rund 300 Posten betroffen sein, darunter Amts- oder Kommissionsgebühren. Zudem soll es vielen dieser genannten Posten künftig zu einer Anpassungs-Automatik kommen, analog zum Verbraucherpreisindex. So wie es dies seit Jahren schon bei Müll, Kanal und Parkenscheinen gibt.
     
  • Parkpickerl: Monatliche Gebühr wird um 30 Prozent angehoben (von 10 auf 13 Euro) Die Parkstunde wird von 2,60 Euro auf 3,40 erhöht. Bei Park-&-Ride-Gebühren gibt es ein Plus von 4,6 Prozent.
  • Ortstaxe: Die Erhöhung findet schrittweise statt: zunächst wird sie ab 1. Juli 2026 auf 5 Prozent erhöht. Ein Jahr später auf 8 Prozent des Nächtigungspreises.
     
  • Büchereien: Die Jahresgebühr für Erwachsene soll um 25 Prozent von 36 auf 45 Euro steigen. Bei ermäßigten Karten (Schüler ab 18) entspricht die Erhöhung fast 40 Prozent.
     
  • Essen im Kindergarten: Der Essensbeitrag soll sich um fast zehn Euro (von 84,85 Euro auf 94 Euro)monatlich erhöhen. Behandelt wird das Anliegen am 4. Dezember im Bildungsausschuss.
     
  • Öffi-Jahreskarte: Ab 2026 wird der Preis auf 467 Euro erhöht. Preisanpassungen gibt es auch unter anderem bei Einzelfahrten (von 2,40 auf 3,20 Euro) oder dem 31-Tage-Ticket (75 statt 51 Euro).
  • Bäder: Die Eintrittspreise für die städtischen Bäder erhöhen sich um 6,37 Prozent, z. B. Einzelkarte von 7,60 auf 8,10 Euro.
     
  • Grillplätze: Die Stadt hebt die Gebühr von 10 auf 45 Euro an, die Benutzung der Grillzonen bleibt kostenlos.
     
  • Wohnbauförderung: Die Abgabe wird von den Bruttolöhnen einbehalten und von bisher 0,5 Prozent auf 0,75 Prozent erhöht.
     
  • Auswärtige Hochzeiten: Will ein Brautpaar nicht am Standesamt heiraten, kostet das wochentags künftig 670 Euro (samstags 995 Euro). Bisher: 395 Euro.

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