Essensbeitrag in Wiener Kindergärten wird erhöht

Feature: Lesepatin im Kindergarten
94 statt 84 statt Euro pro Monat. Entsprechender Antrag der MA10 soll nächste Woche im Bildungsausschuss beschlossen werden.

"Ab 1.1.2026 soll der Essensbeitrag der Stadt Wien für Klein- und Kindergartenkinder auf EUR 94,00 angehoben werden." Dieser Satz ist im Antrag der MA 10  (Wiener Kindergärten) zu lesen. Behandelt wird das Anliegen im Bildungsausschuss nächste Woche am 4. Dezember  - und soll dort, wie es der Vorab-Information zu entnehmen ist, auch genehmigt werden. 

Damit wird sich der Beitrag nächstes Jahr  - um fast zehn Euro  - also von 84,85 Euro auf 94,00 Euro pro Monat erhöhen. 

Protokoll-Auszug: Erhöhung der Essensbeiträge soll nächste Woche beschlossen werden.

Auszug aus der Tagesordnung für die Sitzung am 4. Dezember. 

Die Erhöhung wird unter anderem mit dem Verbraucherpreisindex der Statistik Austria argumentiert. Angeführt wird auch der "hohe zeitliche, personelle und organisatorische Aufwand für die Vorbereitung, die Ausgabe und die pädagogische Begleitung, sowie für die Reinigung und für Hygienemaßnahmen."

„Eine Anhebung des Essensbeitrages um über 10 Prozent und damit weit über der Inflation ist in Zeiten wie diesen nicht zu rechtfertigen", sagt ÖVP-Bildungssprecher Harald Zierfuß. "Nach all den laufenden rot-pinken Gebührenerhöhungen sowie der höchst problematischen Leistungssteuer hat die Stadt Wien offensichtlich immer noch nicht genug und macht auch vor dem Essen von Kleinkindern nicht Halt." 

"Wieder einmal würden die Familien im Regen stehengelassen", ergänzt Familiensprecherin Sabine Keri. 

ÖVP-Bildungssprecher Harald Zierfuß vor dem Wiener Rathaus.

ÖVP-Bildungssprecher Harald Zierfuß kritisiert die Erhöhung.

Gestiegene Kosten für Lebensmittel

In den vergangenen Jahren seien die Kosten für Lebensmittel, Energie und Dienstleistungen im Bereich der Verpflegung kontinuierlich gestiegen, heißt es hingegen auf Anfrage im Büro von Bildungsstadträtin Bettina Emmerling (Neos). "Diese Entwicklung betrifft auch den elementarpädagogischen Bereich. Um weiterhin eine ausgewogene, gesunde und kindgerechte Ernährung gewährleisten zu können, wird der monatliche Essensbeitrag für Kinder im Kindergarten angepasst."

Damit solle sichergestellt werden, dass Kinder weiterhin gesunde und ausgewogene Mahlzeiten erhalten und Familien ein kostengünstiges Angebot wahrnehmen könnten. Im Gegensatz zu privaten Anbietern sei dieses wesentlich günstiger.

Kindergärten: Befreiung von Essenskosten weiter möglich

Eine Befreiung von den Essenskosten wird weiterhin möglich sein, bekräftigte man bei den Neos – Details dazu hier. Zudem wird im Büro von Emmerling darauf verwiesen, dass trotz der angespannten Budgetsituation sichergestellt sei, dass der städtische Kindergartenbesuch in Wien kostenfrei bleibt. 

Auch die Grünen übten Kritik: "Die Erhöhung der Essensbeiträge im Kindergarten reiht sich in die unsozialen Kürzungsmaßnahmen der letzten Monate ein. Schon wieder werden Beiträge dort erhöht, wo es die Falschen trifft, nämlich Kinder und Familien. Eine über 10-prozentige Erhöhung des Beitrags ist auch nicht mit der Inflation zu argumentieren, hier werden schlichtweg am Rücken der Kinder Budgetlöcher gestopft. Einmal mehr zeigt die Rot-Pinke Regierung, wie sehr sie ihren sozialen Kompass verloren hat", so die Bildungssprecher Felix Stadler und Julia Malle.

 

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