Ein Grätzl bekommt Appetit: Donau City wird gastronomisch belebt

Von der Rooftop-Bar im neuen Motel One blickt man auf die Donauinsel.
Dank neuer Rooftop-Bar und Lokaleröffnungen tut sich gastronomisch endlich was. Der Food-Market soll 2026 so richtig anlaufen.

In die Donau City kommt man zum Arbeiten, aber nicht zum Essen – zumindest noch. Wo jetzt noch windige Häuserfluchten, Asia-Nudeln und Bowls dominieren, soll laut Strabag Real Estate bald ein „Hotspot für Touristen und Feinschmecker“ entstehen. 

Vorboten sind die ersten Lokale imFood Market“ sowie das frisch eröffnete Motel One mit Terrasse und Rooftop-Bar an der Donau-City-Straße 13E.

Weil das Hochhausviertel verkehrsberuhigt ist, steigt man am besten bei der U1-Station Kaisermühlen-VIC aus und folgt der Isidro-Fabela-Promenade immer gerade aus.

Keine Scheu vor dem Wien links der Donau

Für die Hotelgruppe ist es der inzwischen fünfte Standort in Wien, aber der erste links der Donau. Sorge, dass Gäste nicht „über die Donau“ kommen wollen, hat man nicht. 

„Das ist heute generell nicht mehr so und die Lage hat einen echten Mehrwert: Homeoffice mit Blick auf die Donau, die Donauinsel zum Spazierengehen vor der Tür und mit der U1 ist man in acht Minuten am Stephansplatz“, sagt Hotelmanagerin Claudia Krasser.

Vom Kongresstourismus profitiert man hier sowieso. Gebucht werden können 198 Zimmer, das Konzept hat man auf die Lage an der „DC Waterline“ abgestimmt. Für ein Gefühl von Stadt trifft Strand (den Copa Beach) wurde mit Türkis- und Sandtönen gearbeitet, Frühstückslounge und Rooftop-Bar mit geflochtenen Möbeln von Thonet, großen Strandkörben und vielen Grünpflanzen gestaltet.

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Die Rooftop-Bar liegt "nur" im dritten Stock, der Blick schweift dennoch weit.

Von der Rooftop-Bar im neuen Motel One blickt man auf die Donauinsel.

Von der Rooftop-Bar blickt man auf die Donauinsel bis zum Prater.

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Loungebereich mit Frühstücksbuffet und Terrasse.

Frühstücksbuffet und Bar stehen auch Walk-In-Gästen offen, zu Letzterer begleitet das Hotelpersonal hinauf. Die Bar befindet sich zwar „nur“ im dritten Stock, der Blick auf die Donauinsel und den Prater ist dennoch ungestört.

Inklusive Außenbereich gibt es 60 Sitzplätze, auf der Karte stehen Spritzer und diverse Cocktails. Geöffnet ist vorerst von 17 bis 1 Uhr, im Sommer werden die Zeiten angepasst.

Gut versteckter Food Market

Direkt neben dem Hotel und zugegen etwas verwinkelt und schlecht beschildert, befindet sich der „Food Market“.

Eingezogen sind bisher drei Lokale, die versuchen, mit diversen Schriftzügen auf den Fensterscheiben auf sich aufmerksamen zu machen: die Tapas-Bar „Paco Ribera“, der „Meat Point“ für Smashed Burger sowie die Kette „Wiki Wiki Poké“ für Bowls

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Letztere mussten im Dezember jedoch Insolvenz anmelden. Gut besucht von Büromenschen ist zu Mittag das „Paco Ribera“. Das liegt sicher auch am täglich wechselnden Mittagsangebot für 13,90 Euro für Miesmuscheln, geschmortes Rindfleisch oder Erdäpfeleintopf mit Chipirones.

(Noch) Konkurrenzlos gut

Abend kostet man sich durch Tapas wie „Pimientos de padrón“, frittierte Ährenfische mit Aioli oder dem köstlichen „Paleta de bellota“ (Vorderschinken vom Eichelschwein). Eine Besonderheit ist das Filet vom Iberico Schwein mit Kartoffeln. 

Bei der Qualität ist das „Paco Ribera“ noch konkurrenzlos, die soll aber bald folgen. „Im neuen Jahr werden weitere Lokale dazukommen. So wird 2026 ein anspruchsvolles, flexibles Marktkonzept mit kreativer Gastronomie vervollständigt werden“, sagt Erol Milo, Bereichsleiter Gewerbe bei Strabag Real Estate.

Für die noch freien Gastro-Flächen (geschätzt fünf Stück) gebe es großes Interesse, man wähle jedoch sehr bedacht aus, wer zum Portfolio passt.

Steaklokal und Hot-Pot-Restaurant könnten kommen

Was sich Betreiber vor Ort erzählen: In der Erdgeschoßzone soll im Jänner ein Hot-Pot-Restaurant eröffnen, später ein Steaklokal. Mindestens zwei Gastroangebote will man laut Milo auch an der Isidro-Fabela-Promenade ansiedeln, Verhandlungen  würden bereits laufen.

Alle Lokale sollen in einer gemeinsamen Kernzeit bis 22 Uhr geöffnet haben und durch die U1-Anbindung „einen attraktiven Anziehungspunkt für Berufstätige, Touristen und Kulinarik-Interessierte“ bilden.

Damit das Hochhausviertel aber auch tatsächlich mit der Donauinsel zusammenwächst, wurde noch vor Jahresende die Promenade fertiggestellt. Der Weg verbindet das Viertel nun nahtlos mit dem Copa Beach und dem Pier22. Dann muss es jetzt eigentlich nur noch Sommer werden.

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