Mehr Grün und neuer Radweg am Wiener Donaukanal

Am Donaukanal wird der Radverkehr entlang der Mauer geführt und ist durch einen Grünstreifen baulich von Fußgängern getrennt.
Müllberge, Wildpinkler, alkoholisierte Feiernde, zu viel Gastronomie und Rechtsstreitigkeiten mit Pächtern: Der Donaukanal war ein echtes Problemkind, verschärft durch die Corona-Pandemie.
In den vergangenen Jahren begann die Stadt schließlich gegenzusteuern. Ein neues Gestaltungskonzept wurde entworfen, der sich auf den 2,6 Kilometer langen Bereich zwischen Augartenbrücke und Verbindungsbahnbrücke konzentriert.
Es werden laufend mehr konsumfreie Räume und Grünflächen, neue WC-Anlagen und Sitzgelegenheiten geschaffen.
Umgestaltung kostete 1,4 Mio. Euro
Die neueste Umgestaltung betrifft den rund 300 Meter langen Abschnitt zwischen Marien- und Salztorbrücke. Geschaffen wurden ein baulich getrennter Radweg sowie konsumfreie Grünflächen mit Sitzmöglichkeiten. Gekostet hat die Umgestaltung 1,4 Millionen Euro.
„Dieses Projekt war mir eine Herzensangelegenheit. Die Menschen nehmen das neue Angebot sehr gerne an“, sagt Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ). Um für mehr Sicherheit zu sorgen, sei die Entflechtung des Fuß- und Radverkehrs besonders wichtig gewesen.
Grüne Aufenthaltsfläche
Für Fußgänger führt der Weg nun direkt am Wasser, Radfahrer sind auf einem Zwei-Richtungs-Radweg entlang der Donaukanalmauer unterwegs.
Dazwischen wurde ein Grünstreifen und somit auch eine Art Aufenthaltsbereich in der Mitte der Promenade geschaffen. Insgesamt wurden über 30 Sitzmöglichkeiten errichtet, darunter Liegen, Bänke sowie Tisch-Bank-Kombinationen.
„Die Umsetzungen bedeuten eine erhebliche Aufwertung. Vor allem für die Anwohnerinnen und Anwohner entsteht dadurch mehr Lebensqualität direkt vor der Haustür“, betont Bezirksvorsteher Alexander Nikolai (SPÖ).
Vor Jahresende verspricht man noch neun Bäume, davon drei XXL–Exemplare, zu den 15 bestehenden Bäumen zu pflanzen. Die frisch sanierte U-Bahn-Mauer wurde auf rund 300 Metern mit Gräsern begrünt.
Insgesamt wurden laut Stadt 4.600 Quadratmeter umgestaltet, davon wurden fast 1.200 Quadratmeter zu neuen Grünflächen. Neben Stauden- und Gräserbeeten wurden rund um die Bäume Blumeninseln angelegt, von denen auch Schmetterlinge und Bienen profitieren sollen. Im Sommer sollen vier Nebelstelen und zwei neue Trinkbrunnen für Abkühlung sorgen.
Neue Holzdecks folgen
Noch in diesem Jahr ist die Umgestaltung eines weiteren Abschnitts angekündigt: Als Nächstes soll laut Plänen der Stadt Wien einen Bereich von rund 200 Meter Länge am linken Ufer im Bereich der Aspernbrücke (gegenüber Urania und Hermannpark) umgebaut werden.
Angedacht ist eine Liegelandschaft bestehend aus Holzdecks direkt an der Kaimauer. Die Ausstattung wie die Möblierung, Beleuchtung und Bepflanzung soll gestalterisch an den Bereich Salztor-Marienbrücke angeglichen werden.
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