Blutspuren im Stiegenhaus: Nachbarn fanden toten 28-Jährigen in Wien
Erneut ist in Wien ein Mann tot im Bett einer Wohnung aufgefunden worden. Die Nachbarn eines 28-Jährigen alarmierten am Freitag kurz nach 16.30 Uhr die Polizei, nachdem sie auf Blutspuren vor dem Wohnungseingang aufmerksam geworden waren. Diese fanden dann den Toten, der laut Obduktion durch Verbluten starb. Weder Unfallgeschehen noch Fremdverschulden können derzeit ausgeschlossen werden.
"Ich war gerade nicht in der Wohnung. Mein 15-jähriger Sohn hat mich angerufen. Jemand hatte geklopft, weil vor unserer Tür ein Handy gelegen ist", schildert Nachbarin Rasha. Neben dem Handy waren zudem deutliche Blutspuren erkennbar, die zur Tür des Nachbarn führten. "Ich habe meinem Sohn gesagt, er soll die Tür schließen und die Polizei rufen."
Verblutet
Die WEGA rückte an. Die Beamten konnten die in der Ruthgasse in Döbling gelegene Wohnung durch ein geöffnetes Fenster betreten, berichtete die Polizei am Samstag, nachdem mehrmaliges Klopfen zuvor ohne Antwort geblieben war. Aufgrund der Verletzungen im Kopf- und Rückenbereich wurde eine Obduktion seitens der Staatsanwaltschaft Wien angeordnet. Wegen des Verletzungsbildes, laut Polizeisprecherin Barbara Gass handelte es sich vor allem um Rissquetschwunden, kann derzeit weder ein Unfall noch Fremdverschulden ausgeschlossen werden. Das Landeskriminalamt Wien hat die Ermittlungen übernommen. Der Mann war verblutet. Die Polizei fand seine Leiche im Bett.
Bei dem 28-Jährigen könnte es sich um einen russischen Staatsbürger handeln, wie Hausbewohner mutmaßen. Näheren Kontakt pflegte man untereinander nicht. Rasha, die direkte Nachbarin weiß allerdings, dass er von zu Hause gearbeitet haben dürfte und sehr zurückgezogen lebte. "Nur manchmal hat er Besuch von seiner Freundin bekommen." Und sie weiß auch, dass den Mann finanzielle Probleme plagten. Die Nachbarin half aus. Bei Lebensmitteln, dem Benutzen des WLAN oder des Druckers.
Mitbewohner als Verdächtiger
Zuletzt wurde ein bedenklicher Todesfall aus Favoriten gemeldet. Hier gab ein 24-Jähriger zunächst an, seinen gleichaltrigen Mitbewohner am Sonntag um Mitternacht leblos im Bett liegend aufgefunden zu haben. Die Einsatzkräfte konnten nur noch den Tod feststellen, die Todesursache waren hier Kopfverletzungen, jedoch war deren Herkunft vorerst unklar.
Gestern Freitag berichtete dann die Wiener Polizei jedoch, dass dem Mann von seinem Mitbewohner im Zuge einer gewaltsamen Auseinandersetzung unter anderem eine Flasche auf den Kopf geschlagen worden sei. Der dahingehend geständige Verdächtige wurde wegen absichtlich schwerer Körperverletzung mit Todesfolge in eine Justizanstalt gebracht.
Kommentare