Chef bestreitet Selfie als Grund für Sturz vom Dach

Das lose Sicherungsseil zeugte von dem tragischen Unfall
Vorgesetzter des abgestürzten Arbeiters meint, Foto war für die Dokumentation.

Auch zwei Tage nach dem Sturz aus dem vierten Stock eines Gebäudes in Wien-Wieden, befand sich ein 24-jähriger Arbeiter am Samstag noch in Lebensgefahr.

Nach ersten Meldungen der Polizei soll der junge Mann für ein Selfie sein Sicherungsseil gelöst haben und dabei abgestürzt sein. Doch Samstagnachmittag meldete sich sein Vorgesetzter beim KURIER – und stellt die Unfallursache ganz anders dar. "Es war ein abschließendes Foto der Arbeiten", meint Sebastian Z. Derartige Bilder seien nach dem Reinigen der Dachrinnen üblich und würden von der Hausverwaltung sogar verlangt.

"Für das Foto hat er sich abgeschnallt, scheinbar war er mit dem Kopf schon woanders. Aber es war kein Selfie", ist es ihm wichtig festzuhalten, dass nicht Leichtsinn sondern ein Fehler am Arbeitsplatz zu dem Unfall geführt haben soll. Der 24-Jährige sei ein routinierter und fleißiger Mann, der sehr auf seine Sicherheit bedacht gewesen sei, betont der Chef, dem das Schicksals seines Mitarbeiters sehr nahe geht. "Er ist ein bei allen beliebter junger Mann."

Der Arbeiter war Donnerstagfrüh auf dem Dach eines Hauses in der Großen Neugasse 28 damit beschäftigt gewesen, die Regenrinne zu säubern.

Nach Beendigung der Arbeit kam es zu dem verheerenden Unfall. Sein Kollege soll ihn laut Polizei noch ermahnt haben, dass es zu gefährlich sei, das Seil aus dem Gurt zu lösen. Laut Augenzeugenberichten dauerte es 45 Minuten bis die Rettung den jungen Mann stabilisiert hatte und ins Spital bringen konnte. Nun bangen seine Angehörigen und Arbeitskollegen um sein Leben. Die Firma des 24-Jährigen möchte die Familie bestmöglich unterstützen.

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