Baby stürzt aus 4. Stock - tot
Am Donnerstag, gegen 7.30 Uhr, stürzte in der Hagengasse in Wien-Rudolfsheim ein zehn Monate alter Bub aus einem Fenster im 4. Stock. Laut Polizei erlitt das Baby dabei lebensgefährliche Verletzungen.
Streifenbeamte des Wachzimmers Tannengasse eilten herbei und starteten Wiederbelebungsmaßnahmen. Diese waren allerdings vergeblich, wie es heißt.
"Ich habe einen Pumperer gehört, aus dem Fenster geschaut und dachte, das ist eine Puppe", sagt Nachbar Johann Krutzler (70). "Kurz darauf waren schon Rettung und Polizei da."
Güldane S. wohnt im Nebenhaus: "Es war ein Horror, das Geschrei kann ich nicht vergessen", sagt sie. Sie hatte zuvor ein entferntes "Hilfe" gehört und aus dem Fenster geschaut. "Da war ein Kind in Windeln und ein Mann in Boxershorts, der es aufgehoben hat. Und eben die schreiende Frau, vermutlich die Eltern", schildert sie den Vorfall.
ÖAMTC-Hubschrauber vor Ort
Inzwischen wurde ein Notarzthubschrauber angefordert. Der ÖAMTC-Helikopter "Christophorus 9" landete nahe des Unfallorts. Allerdings kam für den kleinen Buben jede Hilfe zu spät.
Warum der Bub aus dem Fenster gestürzt ist, muss erst ermittelt werden. "Es gibt aber keine Hinweise auf Fremdverschulden", sagt Polizeisprecher Harald Sörös.
Beide Eltern dürften sich zum Unfallzeitpunkt jedenfalls in der Wohnung befunden haben. Sie werden derzeit vom Akutdienst psychologisch betreut. Die Eltern können derzeit noch nicht einvernommen werden.
Ab dem vierten Stock tödlich
In Österreich sterben laut dem Verein „Große schützen Kleine“ jedes Jahr zwei bis drei Kinder nach Stürzen aus geöffneten oder nicht gesicherten Fenstern. Solche Unfälle kommen zwar verhältnismäßig selten vor, gehen aber dafür umso öfter mit schweren oder gar tödlichen Verletzungen einher.
Das „typische Kind“, das aus dem Fenster stürzt, ist laut langjähriger Betrachtung von „Große schützen Kleine“ unter fünf Jahre alt (75 Prozent) und männlich (65 Prozent). Rund jeder sechste Fenstersturz endet tödlich. Entscheidend sind hauptsächlich die Fallhöhe und die Beschaffenheit der Aufprallstelle.
Der Fenstersturz kommt vor allem bei Mehrparteienhäusern vor. Ab dem vierten Stock ziehen sich 80 Prozent der Kinder tödliche Verletzungen zu. Besonders häufig sind die Unfälle in den warmen Monaten von Mai bis September.
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