Wien 2023: Gebühren, Reptilien – und eine Debatte um ein Handy
Nicht nur für die Menschen, sondern auch für die Politik steht der Jahresanfang im Zeichen der Energiekrise. Die Parteien starten mit einer brisanten Entscheidung in die anstehenden U-Kommissions-Sitzungen zur Wien Energie: Das Handy von Bürgermeister Michael Ludwig wird als Beweismittel zugelassen. Ob er es herausrückt, ist offen.
Fix ist dafür bereits Folgendes:
Fast alle Gebühren steigen
Günstiger als das vergangene Jahr wird 2023 jedenfalls nicht. In Wien werden die Kosten für Kanal, Müll und Wasser steigen. Das sieht das Wiener Valorisierungsgesetz vor, laut dem die Gebühren automatisch angehoben werden, wenn der Verbraucherpreisindex seit der letzten Erhöhung um mehr als drei Prozent gestiegen ist.
Ausgesetzt werden soll die Anpassung – trotz der rasant ansteigenden Preise für Strom und Gas – 2023 nicht. Für einen Mehrpersonen-Musterhaushalt bedeutet das eine Erhöhung von zirka 2,90 Euro für Wasserversorgung, Abwasser- und Abfallentsorgung pro Monat; für einen Single-Musterhaushalt sind es etwa 1,30 Euro monatlich.
Aber auch das Parken wird ab 1. Jänner teurer. Mit der Anpassung der Parkometergebühr kostet ein Parkschein 1,25 Euro für eine halbe Stunde (bisher 1,10 Euro) und 2,50 Euro für eine Stunde (bisher 2,20 Euro).
Eine gute Nachricht in puncto Kosten bringt das neue Jahr aber doch: Für diejenigen, die ab 1. Jänner einen Hund aus dem Tierheim holen, entfällt die Abgabe – auch Hundesteuer genannt – drei Jahre lang. In Wien beträgt die Hundeabgabe 72 Euro für den ersten Hund. Und 107 Euro für jeden weiteren.
Sachkundenachweis für Halter exotischer Tiere
Reptilien, Amphibien und Papageienvögeln sind die neuen Hunde. Aber nicht etwa , weil sie nun der neue „beste Freund des Menschen“ sind, sondern weil Halter exotischer Tiere ab dem 1. Jänner in Wien einen Sachkundenachweis benötigen. Ganz nach dem Vorbild des im Jahr 2019 eingeführten Sachkundenachweises für Hunde.
Um den Sachkundenachweis für Exoten zu erhalten, müssen angehende Halter einen vierstündigen Kurs absolvieren, der über die Haltung und Pflege der Tiere informieren soll. Die Kursgebühr beträgt 40 Euro. Günstig im Vergleich zur Strafe, die dann zu bezahlen ist, wenn Exoten nicht bei der Behörde gemeldet werden: 3.750 Euro.
Reform der Sprachförderung für Zuwanderer
Auch bei der Förderung von Deutschkenntnissen bei Zuwanderern geht die Stadt einen neuen Weg. So sollen Neuzugewanderte von nun an Sprachgutscheine in Höhe von 150 Euro erhalten, die
sie bei zertifizierten Deutschkursanbietern einlösen können. Der Sprachgutschein ist gültig, sobald man an einer Info-Veranstaltung des Informations- und Beratungsprogramms „StartWien“ teilgenommen hat.
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