Als ein Meidlinger Pensionist seinen Lebensretter fand

Lebensretter, Berufsrettung Wien, Sanitäter
Via App erfuhr ein 19-Jähriger von einem Notfall. Da Erste Hilfe für ihn kein Neuland war, zögerte er nicht und rettete einem Mann das Leben. Wieder völlig gesund, konnte sich dieser nun bedanken.

Es war der 21. September 2024, als das Herz von Ernst Veres bei einem Heurigenbesuch in Liesing plötzlich aufhörte zu schlagen. Dass der 69-Jährige nur eineinhalb Wochen später selbstständig das Spital verlassen konnte, mag wie ein Wunder klingen, ist aber in erster Linie dem Einsatz couragierter Ersthelfer zu verdanken.

Über einen davon, den 19-jährigen Ersthelfer Matthias Formanek, hat der KURIER bereits berichtet. Er war es, der damals kurz nach Ende seines Zivildienstes bei der Berufsrettung über die sogenannte „Lebensretter-App“ alarmiert wurde, losrannte und den Mann bis zum Eintreffen eines Notarztes reanimierte. „Es war sehr hektisch. Als ich gesagt habe, dass ich Sanitäter bin, hat sich die Situation beruhigt und ich habe die medizinischen Erstmaßnahmen getroffen.“

Noch am selben Tag erreichte Formanek die freudige Botschaft, dass der Heurigenbesucher überlebt hatte. Doch während der junge Liesinger bald auch erfahren sollte, dass sich der 69-jährige Mann wieder völlig erholen würde, musste der Betroffene selbst lange nach seinem Lebensretter suchen.

Genau genommen bis zum Mai dieses Jahres, als Formanek im KURIER von der „Lebensretter-App“ erzählte und wie diese registrierte Ersthelfer im Umkreis von 400 Metern in Notfällen informiert. „Ein Freund las den Artikel und dachte sofort an meine Geschichte“, erinnert sich Veres.

Der 69-Jährige nahm Kontakt mit der Berufsrettung auf. Am 1. Juli war es schließlich so weit, Veres traf in der Zentrale in der Radetzkystraße seinen Retter. In Anwesenheit seiner Frau Margit, die damals beim Heurigen ebenfalls dabei war, nahmen die Emotionen rasch überhand: „Ich möchte mich bei Ihnen bedanken. Es sollte mehr junge Männer wie Sie geben. Ohne Ihren Einsatz...“, brachte der 69-Jährige noch heraus, ehe ihm die Stimme versagte. „Ohne Sie würde mein Mann heute nicht hier stehen“, beendete seine Frau unter Tränen den Satz.

Jede Minute zählt

Veres ist ein Musterbeispiel dafür, wie wichtig Angebote wie die „Lebensretter-App“ und schnelle Hilfe im Falle eines plötzlichen Herzstillstands sind. Der Meidlinger machte bei dem langersehnten „Wiedersehen“ einen pumperlgsunden Eindruck. „Manchmal bin ich ein bisserl müde oder vergesslich. Aber die Ärzte sagen, dass ich mit dem jetzt implementierten Defibrillator sicherer lebe als zuvor.“ Ebenfalls sichtlich erleichtert seine Ehefrau Margit: „Er kann zufrieden sein.“

Mit sich zufrieden sein, das kann aber auch Matthias Formanek. Der junge Mann hat nach dem Zivildienst bei der Berufsrettung angeheuert und ist dort gerade am besten Weg zum Notfallsanitäter.

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