Westbahn-Areal: Petition will Bebauung verhindern

Ein Banner der Initiative, die sich für einen Park am Westbahn-Areal einsetzt.
Das Westbahnareal im 15. Bezirk beschäftigt nun schon seit Jahren die Stadtpolitik ebenso wie Bürgerinitiativen. Das Gelände am Westbahnhof gilt als eine der großen innerstädtischen Flächen für die Stadtentwicklung.
Für Debatten sorgt vor allem das Gelände zwischen der Felberstraße und den Bahngleisen, ein weitgehend asphaltierter und versiegelter Bereich.
Die Plattform „Westbahnpark Jetzt“ kämpft seit geraumer Zeit dafür, diese Asphaltfläche in einen 1,2 Kilometer langen, durchgängigen Park umzuwandeln. Eine Grünanlage soll es nach ersten Skizzen der Stadt Wien auch geben – allerdings in Kombination mit einer neuen Bebauung. Genau die wollen die Aktivisten mithilfe einer neuen Petition verhindern – und das zur Gänze.
Offene Ausschreibung
Stimmung für die Petition will die Initiative am Donnerstag, 4. September, ab 17 Uhr mit einer Party vor Ort machen – samt Picknick, Musik und Getränken. Gefordert wird ein Mitspracherecht bei der noch in Vorbereitung befindlichen Ausschreibung. Enthalten soll diese nämlich auch eine sogenannte Null-Variante.

Ein Banner der Initiative, die sich für einen Park am Westbahn-Areal einsetzt.
Bedeutet: kein Bau von neuen Wohnhäusern oder Gewerbeflächen. Stattdessen sollen Planungsbüros beim Wettbewerb auch Konzepte einreichen dürfen, die nur die Umsetzung von Frei- und Grünflächen sowie Rad- und Fußwegen vorsehen. Denn anders als von der Bürgerinitiative angedacht, soll der Park nicht auf Gleisniveau entstehen.
Das bisher von der Stadt und den ÖBB präsentierte Grundkonzept sieht eine terrassenartige Umsetzung vor. Das Niveau des Areals soll dazu zum Teil angehoben werden. Um das möglich zu machen, werden Gewerbegebäude errichtet, auf deren Dächern dann eine Erdschicht aufgeschüttet wird (Überplattung genannt).
Sorge um kalte Luft und Bienen
Angesicht der Pläne fürchtet die Initiative eine Beeinträchtigung der Kaltluftschneise sowie die Zerstörung der bestehenden Böschung, in der mehr als 90 Wildbienenarten nachgewiesen wurden.
„Wir wollen Stimmung für die Null-Variante machen und das Areal beleben. Vor Ort sieht man, welche enorme Qualitäten es hat, und mit diesen Qualitäten soll die Stadt arbeiten, statt Neues zu bauen“, erklärt Aktivistin Mira Samonig. Die Vorzüge des Areals laut Bürgerinitiative: ein Weitblick bis nach Schönbrunn sowie ein angenehmerer Lärmpegel durch die Lage unterhalb des Straßenniveaus.
Seitens der Stadt Wien betont man, Teile der Böschung erhalten zu wollen sowie die Bevölkerung in den kommenden Planungsschritten einzubinden.
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