Westbahnhof-Areal: Wo ist der große Wurf?

Katharina Salzer
Die Pläne für die Neugestaltung des Westbahnhof-Areals in Wien hätten schlimmer sein können, aber auch viel besser.
Katharina Salzer

Katharina Salzer

Mutig sieht anders aus. Mutig wäre es gewesen, das gesamte Areal zwischen Felberstraße und Bahngleisen zum Park zu machen. Ohne Bebauung. Ohne Überplattung.

Ein Zeichen für eine Stadt der Zukunft wäre es gewesen, die Fläche zu ent- und nicht zu versiegeln. Der 15. Bezirk ist ohnehin sehr dicht verbaut. Zusätzliche Häuser braucht dieses Grätzel nicht.

Wien stand einst für die Umsetzung von stadtplanerischen Visionen. Mit Otto Wagners Ideen etwa leben wir noch immer. Wo sind jetzt die großen Würfe, um die Auswirkungen des Klimawandels vor allem innerstädtisch bestmöglich zu meistern? Am Westbahnhof-Areal lässt man sich jedenfalls eine riesige Chance entgehen, Aufsehenerregendes umzusetzen. Westbahnhof-Terrassen sind nicht genug.

Die vorgelegten Pläne könnten aber auch schlimmer sein. Immerhin entsteht ein Park mit Bäumen und nicht das gesamte Areal wird zugepflastert. Man wird bescheiden, denkt man an Projekte wie an den eben erst bezogenen Komplex Kennedy Garden im 14. Bezirk. Hier hat die Stadt viel zu viel Verdichtung zugelassen: wenige Bäume, Hunderte Wohnungen.

Eine Realisierung des Landschaftsparks ist nicht vor 2030 geplant. Bürger und Bürgerinnen sollen in die Projektentwicklung miteinbezogen werden. Es gibt also Hoffnung, dass die Wünsche gehört werden. Sie könnten durchaus Richtung mehr Grün gehen.

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