Weltraumflug am Karlsplatz beim Festival „Space in the City“

Man muss nicht unbedingt als Kind den Wunsch gehabt haben, Astronaut zu werden, um vom Open-Air-Festival „Space in the City“ begeistert zu sein. Das beweist Weltraumminister Peter Hanke (SPÖ): „Ich bin zu feig, um ins Weltall zu fliegen. Aber jetzt finde ich alles unglaublich spannend.“
Vom Karlsplatz aus kann man derzeit jedenfalls ganz angstfrei ins Weltall fliegen. Mit der Spacebuzz-Rakete kann man zu einer virtuellen Mission aufbrechen und dabei einige Highlights erleben, wie etwa am Mond vorbeifliegen. Untertags sind die Flüge für Schulklassen reserviert, aber am Nachmittag werden immer Timeslots freigeschaltet, man muss allerdings schnell sein.
Dass Österreich überhaupt einen Weltraumminister braucht, erklärt Hanke unter anderem damit, dass die Erdbeobachtung für die Stadtentwicklung wichtig sei. „Man erkennt, wie und wo man steuernd eingreifen kann, was etwa die klimatischen Veränderungen betrifft.“
Auf den Millimeter
Tatsächlich sei die Stadt Wien eine Vorreiterin, was die Nutzung von Satellitenbildern in der Stadtplanung betrifft, sagt Josef Aschbacher, Generaldirektor der Europäischen Weltraumorganisation (ESA). „Wir können aus 800 Kilometern Höhe bei Gebäuden Änderungen im Millimeterbereich erkennen. Wenn das Haus hinter mir um drei Millimeter absinkt, würden wir das sehen“, sagt Aschbacher. Die Technologie kommt darum auch beim U-Bahn-Bau zum Einsatz. Es werde regelmäßig gemessen, wie der Bau sich auf die Struktur auswirkt.
In die Welt der Satellitenbilder kann man bei „Space in the City“ ebenso abtauchen, wie in Kunst und Kultur. Erdbeobachtungsbilder werden etwas von Komponist Rupert Huber oder Pianistin Isabella Libra live vertont und der Erfolgspodcast „Das Universum“ hat eine Live-Show. Das ganze Programm und Termine für Spazebuzz: lps25.esa.int/space-in-the-city/
Astronaut für einen Tag
Wer besonders begeistert vom Weltall ist: Heuer können sich erstmals österreichische Jugendliche als Astronaut für einen Tag bewerben. Geplant ist etwa ein gemeinsamer Parabelflug am 15. Oktober 2025 in Luxemburg. Caroline aus Luxemburg wurde vor zwei Jahren ausgewählt: „Es ist unbeschreiblich. Es wäre, wie einer blinden Person zu erklären, was Farbe ist“, wie sie dem KURIER beim Besuch am Karlsplatz erzählt. Die Faszination vom Weltraum ist seither geblieben.
Das Auswahlverfahren ist allerdings nicht ohne und man hat nur noch bis Ende Juni Zeit. Alle Infos: astronautforaday.at
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