Wie wurden die
Rolling Stones bei ihrem ersten Auftritt in
Wien (1965) empfangen? Gut, dass
Mick Jagger & Co. nie vom "Helter Skelter" in den den damaligen Tageszeitungen Notiz nahmen, sonst hätten sie vermutlich "Satisfaction" eingefordert. "Ungewaschene Gesichter, zottige Haare, schäbige Hosen" verstörten etwa die
Kronen Zeitung an den "Heulfritzen aus
England, die an Lärmentwicklung sogar die
Beatles in den Schatten stellen". Auch dem KURIER hatte sich die spätere Weltgeltung der frühen Formation noch nicht offenbart: „Ihr seid keine Idole! Auf rüpelhaftes Benehmen können wir verzichten!“
Erst beim zweiten Gastspiel (1967) blieb dann kein Stone auf dem anderen als im Publikum eine Rauchbombe detonierte und im folgenden Chaos 154 randalierende Fans verhaftet wurden.
Nun, die Wiener Stadthalle hat das alles gut überlebt.
Seit 55 Jahren. Anlass für ein launiges Beisammensein in der Arena, in der bis heute 65 Millionen Menschen fast 10.000 Events erlebten. Von den Heldentaten des boxenden Rauchfangkehrers
Hans Orsolics, der hier mit 19 Europameister wurde (und später erkannte: "Leben ist gefährlicher als Boxen"), über Weltmeisterschaften in sämtlichen Sportarten bis zu ausnahmslos (bis auf
Elvis Presley) allen Show- und Gesangsstars eines sehr guten halben Jahrhunderts (TV-Tipp: Am 1. 9., 16.25, bringt
ORF 2ein gelungenes Special von
Doris Hochmayr).
Zu den Schmankerln dieser gloriosen Geschichte zählen aber auch manche Extratouren und Sonderwünsche.
Im Small Talk mit Hausherr Wolfgang Fischer (54) und dem Ex-Falco-Bandleader Thomas Rabitsch (56) erinnerte "Promoter-Pionier" Herbert Fechter (66) an die Dollar-Millionen, die einmal per Funkstreife von der Nationalbank herangeschafft werden mussten, "denn sonst wäre Frank Sinatra nicht aufgetreten, obwohl 16.000 in der Halle tobten." Gemütsaufhellende Substanzen aller Art sind stets Vertragsbestandteil mit den Größten. Bis heute ein Geheimnis: Welcher Star wollte 100 weiße Schmetterlinge in seiner Garderobe?
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