Warnstreik: Wenn in Wien-Meidling Züge und Fahrgäste warten

Warnstreik: Wenn in Wien-Meidling Züge und Fahrgäste warten
Wichtiger Verkehrsknotenpunkt der Hauptstadt lahmgelegt. Auch Reisezentrum war geschlossen.

Parkplatz statt Bahnhof: In Wien-Meidling war Zügen und Fahrgästen am Montag ein gemeinsames Schicksal beschieden - sie mussten warten. Während des Warnstreiks wurden Regionalzüge genauso wie ÖBB-Railjets vorübergehend an den Bahnsteigen abgestellt. Gleichzeitig wurden ratlose Passagiere von einzelnen Service-Mitarbeitern über die Situation aufgeklärt. Auch an den Abfahrtstafeln wurde informiert.

Der Bahnhof Wien-Meidling ist baulich klein, aber bedeutsam. Die einstige, inzwischen ausgebaute Schnellbahnstation ist für Pendler aus dem Süden ein maßgeblicher Verkehrsknotenpunkt. Auch die Züge des Fernverkehrs halten am Weg zum bzw. vom Wiener Hauptbahnhof in Meidling - wo der Anschluss zur U-Bahn dank kurzer Wege optimal ist.

Und diese wurde heute auch vermehrt genutzt. Vor den Automaten der Wiener Linien war der Andrang zum Teil erheblich. Viele Menschen beschlossen offenbar, ihr Ziel mittels der Wiener Öffis zu erreichen, die zumindest innerstädtisch eine Alternative zur Schnellbahn boten.

Andere erkundigten sich etwa, ob es Busse nach Wiener Neustadt gebe oder wie viel Verspätung der Zug nach Graz haben wird. Das Ausmaß der erwarteten Verzögerungen wurde auch an den im Bahnhof verteilten Monitoren angezeigt. Allerdings wurde vom anwesenden Personal klargestellt, dass sich die Verspätungen auch noch ändern könnten. Immerhin waren bei nicht wenigen Zügen Abfahrtszeiten vor 14.00 Uhr angegeben, obwohl der Streik zumindest bis zu diesem Zeitpunkt dauern sollte.

Wer genauere Auskünfte im Reisezentrum erhalten wollte, hatte Pech. Auch dieses wurde bestreikt - wie auf Plakaten am Eingang erläutert wurde. Auch die Lounge für Gäste der ersten Klasse blieb geschlossen. Der vergleichsweise winzige, öffentlich zugängliche Warteraum in Meidling war hingegen rasch voll.

Ein "Wir möchten ja fahren" war lediglich von den Mitarbeitern der privaten Westbahn zu hören. Diese klärten ihre Kunden darüber auf, dass zwar das Unternehmen nicht bestreikt werde, ein Betrieb aber trotzdem unmöglich sei.

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