Von China prämierte Wiener Galerie: Skulptur gestohlen

Von China prämierte Wiener Galerie: Skulptur gestohlen
Trickdieb nutzte Gunst der Stunde. Galerie kooperiert vertraglich mit Volksrepublik China.

Mit einem Kunstdiebstahl der besonderen Art haben es derzeit die heimischen Ermittler zu tun. Denn aus der bekannten Wiener Galerie "Schütz Fine Art" wurde die chinesische Skulptur "Map of China" entwendet. Der Kunstgegenstand wurde vom zeitgenössischen Bildhauer Wu Shaoxiang entworfen, stellt ein 3D-Modell der Volksrepublik dar. Der Täter betrat am 7. Mai vormittags die Räumlichkeiten und nahm das Objekt der Begierde beim Eingang gleich in Augenschein. "Es war ein Trickdieb. Als der Kollege hinten in einem anderen Raum war, nahm der Täter die Skulptur mit", erzählt Chef Josef Schütz im KURIER-Gespräch. Der Verdächtige konnte unerkannt flüchten, der Schaden beträgt rund 7000 Euro.

Als der Diebstahl bemerkt wurde, erstattete ein Mitarbeiter bei der nächsten Polizeiinspektion Anzeige. Laut Polizei war die Skulptur nicht gesichert, eine Videoüberwachung gibt es ebenfalls nicht. "Weil wir in einer anderen Galerie bereits einen Diebstahl hatten und trotz guter Lichtbilder der Täter nie gefunden wurde", erklärt Schütz.

Mit Kurz in China

Der Wiener ist nicht nur Präsident der "Chinese-Austrian Academy of Fine Art" sondern wurde dieses Jahr von der Volksrepublik China höchstpersönlich ausgezeichnet. Die Ausstellung „Austrian Art 1860-1960“ im Pekinger World Art Museum wurde als beste Ausstellung 2015 prämiert, Schütz fungierte als Kurator. Somit ging der Preis erstmals an ein Projekt, das nicht nationaler chinesischer Herkunft ist. Mit einer großen Delegation bestehend aus Bundeskanzler Sebastian Kurz, Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Außenministerin Karin Kneissl ging es im April erneut ins Land der aufgehenden Sonne. "Wir haben Verträge für insgesamt sechs weitere Ausstellungen unterschrieben", schildert er.

Dass ein Kenner der Szene hinter dem Diebstahl steckt und der Rummel um seine Person mitgespielt haben könnte, will Schütz nicht ausschließen. "Jeder weiß, dass die chinesische Kunst aufstrebend ist", erklärt er. Hinweise sind auf jeder Polizeiinspektion erbeten.

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