Die schnellsten Zwillinge der Welt
Wien ist saucool", sagt Anna Hahner. Sie muss es wissen. Die Deutsche hat im Vorjahr den Vienna City Marathon gewonnen. Heute, Sonntag, geht sie wieder an den Start, um ihren Titel als Speed Queen zu verteidigen.
Begleitet wird die 25-Jährige dabei von Zwillingsschwester und Laufkumpanin Lisa, die aber wegen eines Ermüdungsbruchs im Zielbereich warten wird – im Vorjahr hatte sie Anna noch mit dem Fahrrad auf der Strecke begleitet.
"Joey Kelly ist schuld"
Ihren ersten Marathon liefen die sportlichen Zwillinge 2012, nur zwei Jahre später gewann Anna in Wien mit einer Zeit von 2:28:59 Stunden. "Die Zuschauer in dieser Stadt geben mir so viel, vor allem durch das viele Anfeuern entlang der Strecke", sagt Anna. "Ich hab die Wiener ins Herz geschlossen – und ich glaube, dass ich hier willkommen bin."
Insbesondere die Einstellung der Österreicher gefällt den beiden Schwestern. "Die Gemütlichkeit ist hier einfach allgegenwärtig. Das passt."
Im Vorjahr hat Anna im Zielraum noch eine Runde Walzer getanzt. Ob sie das heuer wiederholen würde? "Egal, wie fertig man ist – es reicht immer für ein paar Runden im Dreivierteltakt." Wien sei damit ein Unikum in der Marathon-Szene, betonen die Athletinnen. "Außerdem gibt es auf der traditionellen Pasta-Party in Wien Kaiserschmarrn, das ist wirklich sensationell", fügt Anna hinzu. "So etwas hab ich in der Form noch nirgends erlebt – aber dafür steht Wien ja auch irgendwie." Ganze 2,5 Tonnen Kaiserschmarrn und 200 Kilo Zwetschkenröster warteten dabei gestern, Samstag, auf die Athleten im Wiener Rathaus. Und auch sonst ließen sich die Veranstalter nicht lumpen: Neun Tonnen Äpfel, 60.000 Energy-Riegel, 13,5 Tonnen Bananen und 90.000 Liter isotonische Getränke und Mineralwasser sorgen heute für das leibliche Wohl der Läufer.
"Wir sind Europa"
Beim 32. Wiener Stadtmarathon gehen insgesamt 42.657 Läufer aus 129 Nationen an den Start – ein neuer Rekord. Mehr als 30.000 davon kommen aus Österreich. Stark vertreten sind auch Athleten aus Deutschland, Italien, Ungarn, Frankreich, Großbritannien und der Schweiz.
Als sichtbarer Ausdruck des heurigen Veranstaltungsmottos "Wir sind Europa" wurde das Projekt "Teppich für Europa" ins Leben gerufen. Mehr als 1000 Läufer – darunter auch Bundespräsident Heinz Fischer – stellten dafür nicht mehr gebrauchte T-Shirts zur Verfügung. Diese wurden zu einem 42 Meter langen Teppich zusammengefügt, der heute über den Zieleinlauf getragen wird.
Das Motto verweist darauf, was der Vienna City Marathon seit Jahren macht, betont Veranstalter Wolfgang Konrad: "Menschen mit unterschiedlichstem Hintergrund für ein gemeinsames Lauferlebnis zusammenbringen."
Kommentare