Verein Ute Bock in finanziellen Nöten

Ute Bock ist in ihrem Flüchtlingsheim derzeit nur mit Fotos an der Wand präsent.
Die Lage sei "dramatisch", berichtet eine Sprecherin. Abwesenheit der Leitfigur sorgt für Spendenrückgang.

Das Wiener Flüchtlingsprojekt von Ute Bock steckt in finanziellen Schwierigkeiten. Hauptgrund dafür ist offenbar die Abwesenheit der Leitfigur: Die 72-jährige Ute Bock ist nach einem Schlaganfall vor Weihnachten weiterhin in Rehabilitation. Als Folge ist das Spendenaufkommen um zehn Prozent zurückgegangen, berichtet Ö1.

Bereits Anfang Jänner bestätigte Bock im Gespräch mit dem KURIER, dass die Gefahr, dass Sponsoren ausbleiben, gegeben sei: "Die Sorge ist nicht unberechtigt. Es hängt schon viel von meiner Person ab. Das merkt man, wenn ich auf Benefizveranstaltungen mit den Leuten quatsch’ – dann sieht man, dass mehr Spendengelder hereinkommen."

Flüchtlinge weggeschickt

Die Lage sei "dramatisch", sagt nun Melanie Carmann, Sprecherin des Vereins. Die finanziellen Reserven des Vereins seien bereits aufgebraucht: "Wir wissen nicht, wie es weitergeht. Unsere UnterstützerInnen wollen Frau Bock". Deutschkurse mussten bereits gestrichen, Flüchtlinge, die um Soforthilfe anfragten, weggeschickt werden.

Der Fonds Soziales Wien hat nun in einer Soforthilfemaßnahme etwa 90 Asylwerber in seine Betreuung übernommen. Der Verein Ute Bock hat derzeit etwa 80 Wohnungen angemietet, in denen 300 Menschen leben.

Schon einmal gab es finanzielle Engpässe im Flüchtlingsprojekt von Ute Bock: 2008 sicherte der Unternehmer Hans Peter Haselsteiner mit einer Großspende das Überleben des Vereins. 2011 wurde das alte Flüchtlingsheim in der Zohmanngasse in Favoriten mit Unterstützung Haselsteiners renoviert. Drei Jahre später kämpft der Verein erneut ums Überleben.

Verein Ute Bock

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