Überfall zu Ostern: Wissenschaftler verletzt

Tatwaffe
Der Täter lauerte dem bekannten Wissenschaftler vor seiner Wohnungstür auf. Die Hintergründe sind unklar.

Die Blutspur – viele kleine, bereits getrocknete Tröpfchen – führt von der beliebten Wiener Einkaufsstraße direkt vor eine Wohnungstür im ersten Stock eines Hauses. Hier wurde ein bekannter Wiener Wissenschaftler in der Nacht zum Ostermontag Opfer eines brutalen Überfalls.

Gegen Mitternacht kam der 65-Jährige nach Hause und wollte seine Wohnung aufsperren. Da sah er einen ihm unbekannten Mann vor seiner Tür, erzählte er der Polizei. Diesen hielt er für einen Obdachlosen, die oft in dem Wohnhaus herumlungern. Aus Mitleid drückte er ihm zehn Euro in die Hand.

Doch das war dem 45-jährigen beschäftigungslosen Harald G. zu wenig – er habe mehr Geld gefordert, heißt es im Polizeibericht. Der 65-Jährige reagierte darauf nicht, sperrte die Wohnung auf, ging hinein und wollte die Tür schließen. Da dürfte Harald G. ausgerastet sein: Laut Polizei prügelte er mit Fäusten auf sein Opfer ein und malträtierte es mit einer Zange.

Flucht auf die Straße

Der Überfallene wehrte sich nach Kräften. Schließlich gelang es ihm, seinen Peiniger aus der Wohnung zu drängen. Dann lief er auf die Straße und rief um Hilfe. Der Mann hatte beim Überfall mehrere Schnittverletzungen am Kopf erlitten und wurde in ein Spital gebracht. Am Montag befand er sich bereits auf dem Weg der Besserung. Im Gespräch mit dem KURIER bat er jedoch darum, seine Identität nicht preiszugeben.

Die Polizei konnte den arbeitslosen Harald G. noch am Tatort im Stiegenhaus festnehmen. Laut Exekutive leistete er dabei starken Widerstand. „Warum er nicht geflüchtet ist, wissen wir nicht“, sagte Polizeisprecherin Adina Mircioane. Zwei Kombizangen und eine Schere wurden bei dem Mann gefunden.

Die Hintergründe der Tat sind noch unklar. „Der Beschuldigte macht derzeit keine zusammenhängende Angaben“, sagte Mircioane.

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