Juwelierraub in Wien Mariahilf
Fast hätte eine couragierte Angestellte am Donnerstag vier Räuber geschnappt, die kurz zuvor einen Juwelier in Mariahilf überfallen haben – letztendlich gab die Frau aber die Verfolgung auf, und die Täter konnten flüchten. Um 10 Uhr hatten die Männer vor dem Schmuckgeschäft in der Mariahilfer Straße 121 Halt gemacht und sich laut Zeugenaussagen blitzschnell Tücher und Schals über ihre Gesichter gezogen.
Dann stürmte das Quartett mit Hämmern bewaffnet in das Schmuckgeschäft, schlug zwei Vitrinen ein und bediente sich daraus. „Sie haben wahllos zugegriffen und alles eingesteckt, was sie erwischen konnten“, erklärt Polizeisprecher Roman Hahslinger. Das dürfte alles so schnell und hektisch abgelaufen sein, dass die Täter beim Überfall einen Teil ihrer Ausrüstung hinterließen. Die Hämmer sowie Handschuhe und eine Kappe wurden von der Polizei sichergestellt.
Neben diesen Utensilien verloren die Männer auch noch einen Teil ihrer Beute. „Ich habe mehrere Schmuckstücke aus Gold unter einem Auto auf der Straße gefunden“, schildert Zeuge Martin Gasperl den Überfall. Der Wiener hatte zuvor sogar versucht, sich den Räubern in den Weg zu stellen: „Ich wohne hier um die Ecke und kenne die Verkäuferin. Als ich gesehen habe, dass sie den Männern nachläuft habe ich mich in den Weg gestellt, aber sie sind einige Zentimeter vor mir ausgewichen und davongekommen“, erzählt Gasperl.
Täter hatten Pistole
Nach ersten Zeugenaussagen und den Schilderungen der Angestellten dürfte einer der Räuber mit einer Pistole bewaffnet gewesen sein. Davon ließ sich die Angestellte aber nicht abschrecken: Sie verfolgte das Quartett. Von der Mariahilfer Straße über die Millergasse bis zur Bürgerspitalgasse lief die Frau den Tätern nach, ehe sie die Männer aus den Augen verlor. „Es ist noch unklar, ob die Männer die Flucht mit einem Auto oder mit Öffis fortgesetzt haben“, sagt Polizeisprecher Hahslinger.
Die Ermittler hoffen nun auf Videoaufnahmen aus der Überwachungskamera des Juweliers. Da die Täter anscheinend gut vermummt waren, könnte diese Spur jedoch ins Leere führen. Wie hoch der Schaden für den Juwelier ist, muss noch errechnet werden.
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