Dazu kommen Lärm, Schmutz, Beschränkungen bei den Zuliefermöglichkeiten und eine generell unattraktive Umgebung. Wienweit sind rund 2.500 Unternehmen in der Erd- und Obergeschoßzone rund um die U2/U5-Baustellen von Einschränkungen betroffen – 700 davon sind im 7. Bezirk ansässig.
Begeisterte Kinder
Für den Bereich Kirchengasse/Lindengasse hat man sich nun etwas Neues ausgedacht, um die Gegend aufzuwerten: einen transparenten Bauzaun.
„Bisher galt die Devise: Was unattraktiv ist, muss hinter einem möglichst blickdichten Zaun versteckt werden“, sagt Markus Frömmel, der zuständige Bezirksobmann der Wirtschaftskammer Wien. „Ein durchsichtiger Bauzaun macht die Baustelle aber nicht nur sichtbar, sondern auch spürbar. Riesige Baugeräte in Action, endlich weiß man, was welchen Lärm macht – sehen ist verstehen.“
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Und das käme gut an. Besonders Kinder würden begeistert anhalten, um zu schauen, wie eine U-Bahnbaustelle im Inneren aussieht, sagt Frömmel. Nachsatz: „Und deren Eltern übrigens auch.“
Das bringt einerseits wieder mehr Frequenz, andererseits – im wahrsten Sinne des Wortes – mehr Transparenz. Die Kunden können so nämlich besser erkennen, welche Angebote auf der anderen Seite des Bauzaunes warten.
Damit auch der Blick durch Auslagenfenster ungetrübt ist, bietet die Wiener Wirtschaftskammer monatlich eine Gratis-Reinigung der Auslagen an. Einmal im Jahr gibt es einen Frühjahrsputz, wo zusätzlich Rahmen und Schilder – eine sehr zeitaufwendige Arbeit – gereinigt werden.
Bauen bis 2035
Aktuell werden in den Bereichen Pilgramgasse, Kirchengasse/Lindengasse und Rathaus die Verunreinigungen entfernt. Die Bauarbeiten werden jedenfalls noch andauern: Ab 2026 soll die U5 zwischen Karlsplatz und Frankhplatz den Betrieb aufnehmen. Ab 2028 soll die
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U2 beim Rathaus abzweigen und über Neubau- und Pilgramgasse zum Matzleinsdorfer Platz fahren. Bis 2035 soll die U2 bis zum Wienerberg und die U5 bis nach Hernals fahren.
Die Aussicht auf eine durch die U-Bahn wesentlich aufgewertete Gegend wird aber wohl viele Unternehmer durchhalten lassen. Und bis dahin hat man zumindest eine freie Sicht auf die Baugeräte.
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