Türkische Nationalisten stürmten falsches Fest
Die Eindringlinge machten aus ihrer Gesinnung kein Geheimnis: Antikurdische und antikommunistische Parolen grölend, stürmte am Sonntag um 1.30 Uhr in Favoriten ein Trupp aus sieben Mann den Veranstaltungsraum des Ernst-Kirchweger-Hauses (EKH), um eine laufende Veranstaltung zu stören. Doch der Anblick der Gäste dürfte die Eindringlinge irritiert haben: Denn den Saal nutzte nicht der kurdische Arbeiterverein ATIGF, der im EKH seinen Sitz hat, sondern eine serbische Community, die zu einer Geburtstagsfeier geladen hatte. "Seid ihr Kurden?", fragte einer der Störer ungläubig.
Gäste löschten
Zu einer brenzligen Situation kam es noch während des Abzugs der Männer, die zuerst im Vorraum Plakate von den Wänden rissen und dann im Erdgeschoß Info-Material direkt neben einer Holztreppe in Brand steckten. Die Gäste der Geburtstagsfeier löschten das brennende Papier. "Da wurde wahrscheinlich eine Katastrophe verhindert", erklärt Nadir Aykut von ATIGF.
Die Täter sollen auch angekündigt haben, wiederzukommen. Mit 50 Mann, um das Gebäude niederzubrennen. So wurde es Aykut von Mitgliedern der Geburtstagsfeier erzählt. Zwar waren am Montag laut Aykut Polizisten vor Ort, die angekündigt haben, dass das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung eingeschaltet wird. In den Reihen der Polizei weiß man vom Vorfall aber nur aus Presse-Anfragen, wie ein Sprecher dem KURIER erklärt. Es liegen keine Hinweise vor.
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