Trödelladen Ramsch & Rosen wird in der Neubaugasse wieder eröffnen
Noch ist die Fassade des Geschäfts auf der Neubaugasse 59 blau. Aber das wird sich bald ändern.
In das Wollgeschäft Fe-Wolle zieht nämlich bald das Ramsch & Rosen. Und das heißt: die Fassade wird rosa gestrichen. Alles andere wäre auch unvorstellbar. Das Ramsch war immer rosa – und es wird rosa bleiben.
Vergangenen Dezember war es, als bekannt wurde, dass Wiens skurrilstes Vintage-Geschäft, das Ramsch & Rosen auf der Neubaugasse, schließen wird. Die Aufregung war groß. Denn das Ramsch ist kein schicker Vintage-Laden, in dem man sich um (zu) viel Geld teure Luster oder Esstisch-Sesseln kauft. Das Ramsch war ein Ramschladen im besten Sinne – und deshalb furchtbar beliebt.
Hier konnte man Porzellan kaufen (manchmal abgeschlagen, manchmal nicht), Bleikristallgläser, Sparschweine, Schmuck, Töpfe, Luster, Bilderrahmen, Postkarten. Und manches mal auch Dinge, von denen man gar nicht genau wusste, was das überhaupt sein sollte oder wofür man das brauchen könnte. Oder konnte, irgendwann einmal.
„Kleine und große Lieblich- und Schrecklichkeiten“, nannte Astrid Petra Blecha, Grande Dame des Ramsch & Rosen, das beim letzten KURIER-Lokalaugenschein.
Rosa drin, rosa draußen
Jetzt, fast genau ein Jahr nach der Schließung, ist fix: das Ramsch & Rosen wird neu eröffnen. Und zwar am 21. November, wieder auf der Neubaugasse, wieder auf der linken Seite (von der Mariahilfer Straße kommend), aber einige hundert Meter weiter Richtung Burggasse.
Betreiben werden es jene drei Personen, die das Ramsch & Rosen auch schon in den vergangenen 20 Jahren seines Bestehens geprägt haben: Christof Stein, Astrid Petra Blecha und Franz Dude.
Dude war es, der dem alten Ramsch gemeinsam mit dem bildenden Künstler Olivier Hölzl einst den rosa Anstrich verpasst hat. Zuerst war es pastellig – fast Manner-Rosa – beim zweiten Anstrich wurde es grell.
Auch jetzt wird Dude gemeinsam mit Hölzl die Fassade von Blau in Rosa und Pink tauchen. Den Schriftzug wird Olivier Hölzl sprayen, anschließend wird er noch mit Metallnieten nachgezogen. Und auch innen wird wieder alles rosa.
Dass das Ramsch wieder eröffnet, nachdem es mit ziemlich viel Tamtam vor einem Jahr geschlossen wurde, hat vor allem mit Franz Dude und Astrid Petra Blecha zu tun. Die beiden waren es, die Christof Stein überredeten, das Ramsch doch nicht sterben zu lassen. Stein hat sich praktischerweise damals die Markenrechte am Ramsch gesichert.
Ramsch & Rosen
7., Neubaugasse 59
Ab 21. November wahrscheinlich von Dienstag bis Samstag
Lichterloh
In die Neubaugasse 15, wo einst das Ramsch & Rosen beheimatet war, zog Lichterloh mit gehobenen Vintage-Objekten
Freudich
Kuchen und Kaffee gibt es im Vintagegeschäft Freudich. Neben Mode und Accessoires, versteht sich
7., Kaiserstraße 74
Frau Astrid im Salon
Inhaltlich – quasi – soll sich das Ramsch nicht ändern. Es war ein Trödelladen und wird einer bleiben, die Wiederverwendung alter Sachen steht wieder im Vordergrund.
Aller Kram ist hier zu haben: Schachbrett, Schellacks, alte Gaben. Sie kaufen sich das Glück zurück mit unserm Klimbim Stück für Stück: In Ramsch, Kramuri, Firlefanz finden Sie vergangnen Glanz – steht im Einladungstext zur Eröffnung.
Astrid Petra Blecha, die das Ramsch in der Neubaugasse geschupft hat, wird nun aber ein Mal pro Woche „Sekterl und Kaffee“ kredenzen, im Salon Astrid nämlich. Außerdem soll Franz Dude den Laden mit Musik und Kultur-Events bespielen.
Aufsperren wird das neue Ramsch & Rosen am 21. November. Noch bis Freitag ist das Wollgeschäft Fe-Wolle geöffnet, am Freitag ist großer Abverkauf.
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