Treffpunkt Wien mit Klaus Eckel: Essen für die Seele

Kabarettist Klaus Eckel hat gesunde Küche für sich entdeckt
Kabarettist Klaus Eckel über Gute-Laune-Essen im „Karma Food“ und sein neues emotionales Soloprogramm

Wenn ihm jemand vor zehn Jahren gesagt hätte, dass er einmal gesund essen, viel Sport machen und regelmäßig vor Mitternacht ins Bett gehen würde, hätte Klaus Eckel ihn ausgelacht.

„Aber je älter ich werde“, muss der Kabarettist zugeben, „desto mehr erkenne ich, dass ich das Leben ziemlich lebenswert finde  – und jetzt möchte ich es eigentlich künstlich verlängern.“

Gute Laune am Gemeinschaftstisch

Und so schlug er für das Interview mit dem KURIER ein Lokal vor, das für seine gesunden Gerichte bekannt ist: Das „Karma Food“-Bistro mit heller Holzeinrichtung und großem Gemeinschaftstisch, mit Yoga-Brunch an manchen Sonntagen und Wohnzimmerkonzerten an einigen Abenden in der Ausstellungsstraße 63 in Wien-Leopoldstadt.

Es ist das vierte Lokal von Simone und Adi Raihmann; zwei weitere Bistros – eins in der Neustiftgasse, eins am Schottenring werden sie heuer noch eröffnen. 

Treffpunkt Wien mit Klaus Eckel: Essen für die Seele

Lokalchefin Simone Raihmann

Gutes Essen, das gute Laune macht diese Vision hatte Simone Raihmann lange Zeit im Kopf, bevor sie sich 2014 mit ihrem Partner an die Umsetzung am Klosterneuburger Stadtplatz wagte.

Ganz leicht war das nicht. „Wieso tun Sie sich das an? Das wird hier doch eh nichts“, mussten sie sich nicht selten anhören. Aber bald mussten die Klosterneuburger einsehen, dass das kulinarische Angebot richtig gut und das Konzept vielleicht doch nicht so verkehrt war, und sie auch den Schokobrownie von Simones Mutter nicht mehr missen möchten.

Über die Stadtgrenze

Der Klosterneuburger Stadtplatz war auch der Ort, an dem Klaus Eckel "Karma Food" entdeckte. Der Kabarettist ist vor einigen Jahren von Döbling über die Stadtgrenze gezogen. „Quasi von den G’spritzten zur den Superg’spritzten", sagt er und muss lachen.

Treffpunkt Wien mit Klaus Eckel: Essen für die Seele

Kabarettist Klaus Eckel hat gesunde Küche für sich entdeckt

Weshalb der Umzug? „Ich habe lange Zeit in der Nähe vom Karl-Marx-Hof gelebt. Da ist mir oft, kaum aus der Tür, schon der erste Sattelschlepper über die Füße gefahren. Mit 20 ist dir das wurscht, aber irgendwann will man einfach keine Sattelschlepper mehr", sagt er.

Gefühle bei Entscheidungen

Ganz wollte er die Vorteile der Großstadt aber nicht aufgeben – und so wurde der Speckgürtel zur neuen Heimat. „In Wahrheit ist die Vorstadt ja für feige Menschen. Für die, die die Stadt nützen, aber im Grünen wohnen wollen. Für die, die sich nicht entscheiden können.“

Apropos entscheiden. Davon, bzw. von der Schwierigkeit, einmal Entschiedenes zu ändern, handelt sein neues Programm „Ich werde das Gefühl nicht los“. Am 11. Februar findet die Premiere statt.

Worum es geht?

"Es gibt ja diesen Begriff der gefühlten Wahrheiten. Jeder lebt in seiner eigenen gefühlten Wirklichkeit - und darüber diskutieren wir dann. Aber ich ändere meine Meinung doch nur, wenn mich etwas emotional berührt. Wieso haben wir also dauernd Verstandesdiskussionen? Den Verstand brauchst du gar nicht überzeugen, der weiß das ja eh. Ich weiß, zum Beispiel, dass es total schlecht ist, mit dem Auto zu fahren. Aber in der Emotion fahre ich trotzdem jeden Kilometer. Weil es bequem ist. Weil ich ein fauler Hund bin. Weil ich doch nicht so gut bin, wie es mir der Verstand immer einredet. Und dann", fährt er im gleichen Atemzug fort, "müssen Leute heutzutage auch immer Bewertungen lesen. Keiner geht auf gut Glück wohin, keiner lässt sich mehr überraschen. Ich lese 15.000 Tripadvisor-Kommentare und esse dann, was ich in der Bewertung gelesen habe. Ich esse Sterne, Tripadvisor-Kugeln, aber eigentlich kein Schnitzel mehr.“

Sterne oder Kugeln sind es zum Glück keine, mit denen Simone Raihmann soeben aus der Küche kommt. Sondern Klaus Eckels Spicey Chicken Curry.

Treffpunkt Wien mit Klaus Eckel: Essen für die Seele

Infos

Zum Stück

Kennen Sie auch diese Liebe, die man empfindet, wenn auf der Autobahn ein hupender Porsche Cayenne hinten auffährt?  Diese Sehnsucht, den eigenen Eltern endlich ähnlicher zu werden? Falls Sie diese Gefühle nicht kennen, sind Sie bei Klaus Eckels neuestem Programm „Ich  werde das Gefühl nicht los“ richtig. Falls schon, dann auch.

Nähere Infos zum neuen Soloprogramm finden Sie hier.

Zum Lokal

Treffpunkt Wien mit Klaus Eckel: Essen für die Seele

Die Speisen: Gutes Essen, gute Laune – so lautet das Motto: Suppen, Curry, Salate. Frühstück gibt es den ganzen Tag.

Die Getränke: Hausgemachte Limonade (4,490€), Mango Lassi (4,20€) oder auch Chai Latte (4,20€).

Das Lokal: Kleines, gemütliches Bistro mit großem Community Table. Events wie: Karma-Yoga-Brunch oder Wohnzimmer-Konzerte. Geöffnet Montag bis Freitag 9 bis 17 Uhr, Samstag 9 bis 15 Uhr.

Zur Homepage des Unternehmens geht es hier.

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