Treffpunkt Wien: Lebenselixier eines Bodyguards
Den Film „Bodyguard“ mit den einmaligen Liedern von Whitney Houston hat Schauspieler Jo Weil in seiner Kindheit gefühlte 1000 Mal gesehen – und sich danach immer gewünscht, „so cool wie Kevin Costner zu sein“.
Als dann vor ziemlich genau einem Jahr die Einladung zum Casting in Wien kam, konnte er es zuerst nicht glauben. „Ich habe ja davor noch nie Musical gemacht. Und das Ronacher ist ein riesenetabliertes Haus...“, erzählt der deutsche Künstler, geboren in Frankfurt am Main, bekannt geworden durch TV-Serien wie „Verbotene Liebe“, im KURIER-Interview.
Treffpunkt Wien mit Jo Weil
Aber Neugier und Interesse waren größer. „Ich habe das Stück 2012 in London gesehen und mir damals schon gedacht, wie toll es wäre, da einmal mitzuspielen.“
Nachdem er im Casting überzeugen konnte, ist der 41-Jährige nun nicht nur begeistert, als Sicherheitsmitarbeiter Frank Farmer auf der Bühne des Ronacher stehen, sondern auch in Wien leben zu dürfen.
„Ich habe ja schon einmal hier gewohnt, während der Dreharbeiten zu ,Medicopter 117’ vor vielen Jahren. Aber ich war jung, Anfang 20, irgendwie haben mir Freunde und Familie gefehlt, und ich konnte es nicht richtig genießen.“
Verliebt
Jetzt ist das anders: „Ich bin so richtig verliebt in Wien, in den heißen Sommer, den wir hatten. Die Menschen sind nett, die Stadt ist wunderschön, man kann so viele Dinge machen ... Ich überlege, nach Bodyguard noch ein bisschen länger zu bleiben.“
Apropos Dinge, die ihm gut tun. Dazu gehört definitiv: Pizza. „Das ist mein Lebens-, mein Überlebenselixier.“ Er lacht und schlägt die Speisekarte auf.
Jo Weil hat sich zum Mittagessen in der Pizzeria Disco Volante in der Gumpendorfer Straße eingefunden. Einem Lokal, das ihm von einem italienischen Kollegen empfohlen worden ist.
Im Juli vor fünf Jahren ist die hippe Pizzeria in Wien-Mariahilf mit dem Steinofen in glitzernder Discokugel-Form eröffnet worden. Die Speisekarte ist – ebenso wie die Einrichtung – puristisch. Es gibt gemischten Salat, Oliven zur Vorspeise und sonst nur Pizzen.
Davon aber eine richtig große Auswahl. Und für alle, die Tomaten nicht so mögen, gibt es auch „Pizze bianche“, weiße Pizzen ohne Tomatensauce als Untergrund. Für Jo Weil dürfen die Tomaten aber ruhig bleiben. Er entscheidet sich für eine Pizza Salame.
War er eigentlich immer ein Musicalfan? Jo Weil nickt, während er einen Schluck Cola nimmt. „Ja, seit Anfang der 90er-Jahre in Deutschland die große Welle losging.“ Vor allem die beschwingten Stücke, „Stimmungsdinger“ wie „Bodyguard“ würden ihm zusagen.
Es habe bis dato noch keinen Abend ohne Standing Ovations gegeben. „Und wenn man nach dem Schlussapplaus in 1000 strahlende Gesichter blickt, ist das einmalig.“
Er fährt fort: „Ich spielte mal ,Gespenster’ von Ibsen. Da bin ich jeden Abend gestorben und wahnsinnig geworden. Schauspielerisch war das eine Herausforderung, kurze Zeit machte es auch Spaß, aber ich habe bald erkannt, dass ich auf Dauer nicht geknickt nach Hause gehen möchte.“
Gehen können, wenn etwas nicht passt – das haben ihn die rund 20 Jahre Berufserfahrung jedenfalls gelehrt. Und: sich stetig pushen, die eigene Komfortzone zu verlassen.
„Ich glaube nämlich daran“, sagt er, während die Kellnerin die Pizza mit Salami serviert. „Wenn du fleißig bist, Träume hast und daran arbeitest, werden dir die schönen und guten Dinge auch passieren.“
Info
Bodyguard - Das Musical
Das Musical erzählt die dramatische Liebesgeschichte von Superstar Rachel Marron (Patricia Meeden) und ihrem Bodyguard Frank Farmer (Jo Weil). Aktuell zu sehen im Ronacher. Infos unter: musicalvienna.at. Karten auch unter wien-ticket.at oder telefonisch unter 01/58885.
Disco Volante
Der Fokus liegt auf Pizzen aus dem Steinofen – auch bianco (ohne Tomatensauce). Dazu gibt es einen gemischten Salat und eine kleine Vorspeise. Auf der Getränkekarte stehen guter Kaffee und italienische Limonaden, etwa: Aranciata Lurisia (3,90€). Aperitif etwa:
Campari Spritz (5,90€). Aber auch Alm Radler: 2,80€). Das Lokal ist puristisch eingerichtet, Blickfang ist der große Pizza-Ofen in Discokugel-Form, Schanigarten im Sommer.
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