Tourismus-Pleite: Minus 70 Prozent bei Nächtigungen in Wien

Tourismus-Pleite: Minus 70 Prozent bei Nächtigungen in Wien
266 der 365 Wiener Hotels sind geschlossen. Für die Zeit nach der Krise wirbt der Wien Tourismus auch um Wiener Gäste.

Die Zeit der Rekorde ist vorbei: Die Coronavirus-Maßnahmen ab Mitte März haben dafür gesorgt, dass die Nächtigungszahlen in Wien im Vormonat um 72,5 Prozent zurückgegangen sind. Das teilte der Wien-Tourismus am Montag mit. Allerdings: Der Beobachtungszeitraum begann vor Beginn der Ausgangs- und Einreisebeschränkungen mit Mitte März.

Mit anderen Worten: Der April dürfte noch schlimmer ausfallen.

Von den insgesamt 365 Hotels der Stadt sind zurzeit 266 geschlossen. Dass es nicht mehr sind, hat mit der Corona-Sonderregelung für die Hotellerie zu tun. So ist das Betreten von Beherbergungsbetrieben „zum Zweck der Erholung und Freizeitgestaltung“ zwar verboten.

Wer jedoch aus beruflichen Gründen oder „zur Stillung eines dringenden Wohnbedürfnisses“ im Hotel wohnt, darf dies auch weiterhin tun.

In den Wiener Beherbergungsbetrieben wurden im März nur mehr 353.000 Übernachtungen registriert. Rückgänge gab es aus allen Herkunftsmärkten, wobei aus sehr früh betroffenen Ländern wie Italien oder China diese rund 90 Prozent betrugen. Die Bettenauslastung sank von 55,5 auf 17,2 Prozent.

In der Periode Jänner bis März wurden laut Wien-Tourismus 2,506.000 Übernachtungen gezählt. Das sind um 23 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum 2019.

Wann kommt Grenzöffnung?

Wie es punkto Tourismus weitergeht, ist völlig offen. „Das hängt auch davon ab, wann die Grenzen wieder geöffnet werden“, heißt es beim Wien Tourismus, wo man auf die baldige sukzessive Wiedereröffnung kultureller Angebote hofft.

Für das Jahr 2020 rechnen Touristiker einer Schätzung des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (Wifo) folgend jedenfalls mit minus 40 Prozent bei den Nächtigungen. Der Umsatz dürfte um rund 60 Prozent geringer ausfallen, heißt es bei der Wirtschaftskammer Wien.

Wiener sollen Wiener Hotels nutzen

Massiv spüren wird man vor allem den Ausfall der ausländischen Gäste. Diese sorgten im Vorjahr immerhin für 83 Prozent der Nächtigungen. Der größte Herkunftsmarkt für Wien war dabei Deutschland.

Um zu retten, was zu retten ist, wirbt der Wien Tourismus   nun vor allem im Inland, man setzt nicht zuletzt auf die Wienerinnen und  Wiener selber. Diesen will man im Sommer die klimatisierten Hotelzimmer in der eigenen Stadt schmackhaft machen.

Kommentare