Tödlicher Unfall auf Schutzweg
Einen Tag nach dem tragischen Unfalltod der 79-jährigen Maria versammelte sich die Familie der Pensionistin am Unfallort in Döbling, um Blumen niederzulegen und Kerzen anzuzünden. "Man versucht, sich zu erklären, wie das passieren konnte", sagt die Tochter des Opfers.
Geschehen war der Unfall am Dienstagabend um 20 Uhr. Die 79-Jährige war gemeinsam mit ihrem Mann mit dem Hund spazieren gewesen und wollte in der Grinzinger Allee an der Ecke Huschkagasse auf einem Zebrastreifen die Fahrbahn überqueren. "Mein Vater ist ein bisschen hinter ihr gegangen, als er plötzlich mitansehen musste, wie der Autofahrer sie erwischt hat", sagt die Tochter zum KURIER.
Markierungen der Polizei zeigen, wie das Opfer mehrere Meter weit auf die Gegenfahrbahn geschleudert und schließlich von einem weiteren Auto erfasst worden war. Auch der Hund starb kurz nach dem Unfall. Laut Polizei soll der Hund "in seinen letzten Atemzügen" aber noch den Fahrer des Unfallautos attackiert haben, als dieser dem Opfer zu Hilfe eilen wollte. Bei dem 78-jährigen Lenker soll es sich um einen prominenten österreichischen Fotografen handeln, der Stars wie Mick Jagger, Falco und Klaus Maria Brandauer vor der Linse hatte. Der Mann wurde nach dem Unfall ebenfalls ins Krankenhaus eingeliefert. Ob er zum Zeitpunkt des Unfalls alkoholisiert war, wollte die Polizei nicht kommentieren.
Kritik an Kreuzung
Obwohl die Kreuzung, an der sich der Unfall ereignete, eigentlich gut gekennzeichnet ist, fällt beim Lokalaugenschein auf, dass kaum ein Autofahrer anhält, wenn jemand die Straße überqueren will. In der Nähe der Unfallstelle liegen ein Kindergarten und ein Gymnasium, gleich auf der Nebenfahrbahn verläuft die Straßenbahnlinie 38. Als ein Bub über den Zebrastreifen gehen will, hält erst ein Autofahrer, nachdem sich das Kind durch Winken bemerkbar gemacht hat. Der Schutzweg liegt genau am obersten Punkt einer Erhöhung; auf der Fahrbahn sind viele Lenker rasant unterwegs.
"Es ist eine sehr gefährliche Kreuzung hier. Es müsste etwas gemacht werden, zumindest eine Ampel", sagt die Tochter der Verstorbenen.
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