Teure Autos sind in Minutenschnelle weg

Mario B. wurde der Audi in wenigen Minuten gestohlen.
Profi-Banden stehlen Luxusschlitten in kürzester Zeit und flüchten damit über die Grenze. Ein Betroffener erzählt.

Der Schock bei Mario B. sitzt tief. Dem 19-Jährigen wurde mitten in der Nacht sein Pkw entwendet – und er war beim Diebstahl sogar dabei.

B. schlenderte Dienstagnacht gegen 1 Uhr zu seinem Audi A6 in der Lehmgasse in Wien-Favoriten und wollte das Auto per Fernsteuerung aufsperren. "Es hat mich schon gewundert, dass die Warnblickanlage nicht angegangen ist. Als ich dann mit dem Schlüssel das Fahrzeug aufsperren wollte, fuhr ich einfach ins Leere. Der Zylinder fehlte", schildert der Wiener. Die Tür war verriegelt, nur der Kofferraum ging auf – im Fahrzeuginneren fehlte nichts. "Aber ich habe bemerkt, dass wer im Auto war. Also bin ich auf die nächste Polizeiinspektion gegangen, um Anzeige zu erstatten. Danach bin ich mit einem Beamten zurückgegangen. Ich habe keine zehn Minuten gebraucht", erzählt B. Doch dort, wo vorher der Audi des 19-Jährigen stand, war plötzlich eine Parklücke. Die Diebe knackten in wenigen Minuten den Audi und verschwanden unerkannt. Eine Fahndung verlief ergebnislos.

Sind zu zweit unterwegs

Laut Polizei sind solche Blitzcoups eher selten. "Hinter diesen Diebstählen stecken hochprofessionelle Banden mit einer hohen kriminellen Energie. Meist haben es die Täter auf hochpreisige Autos abgesehen, sind zu zweit unterwegs und schlagen in wenigen Minuten zu", erklärt ein Sprecher. Und so funktioniert laut Kripo der Modus Operandi: Ein Techniker klont einen Schlüssel und hinterlässt diesen für den zweiten Verdächtigen – dem Fahrer. Dieser fährt dann mit dem gestohlenen Fahrzeug über die Grenze – und verschwindet damit im Ausland. "Das Erste, was aus polizeilicher Sicht gemacht wird, ist, dass die Grenzposten verständigt werden", erklärt die Polizei. Doch die Täter agieren meist so schnell, dass die Kripo kaum eine Chance hat.

Laut Exekutive dürfte Mario B. die Täter sogar gestört haben. Diese sollen sich versteckt und gewartet haben, bis der 19-Jährige wieder verschwunden war. B. bleibt jetzt auf den Kosten von 9000 Euro – dem Restwert des Autos – sitzen. Sein Fahrzeug ist nicht gegen Diebstahl versichert.

"Noch dazu habe ich vergangene Woche meine Geldbörse samt Führerschein, E-Card und Bankomatkarte verloren. Das Einzige, was mir an Ausweisen blieb, war mein Reisepass. Aber dieser lag im Auto", erzählt der 19-Jährige.

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