Teilsperre der U6: Chaos blieb aus

Teilsperre der U6: Chaos blieb aus
In Wien müssen seit heute 100.000 Benutzer der U6 auf die Straßenbahn ausweichen - was erstaunlich gut klappte.

Seit Montagfrüh ist die U6 zwischen den Stationen Alser Straße und Westbahnhof für sieben Wochen gesperrt, etwa 100.000 Menschen sind betroffen. Das erwartete Chaos blieb aber aus: Zwar war bei dem KURIER.at-Lokalaugenschein gegen 8.30 Uhr der Andrang bei den Straßenbahnstationen Alserstraße, dem Knotenpunkt Skodagasse (13A) und der Umstiegstelle Langegasse (Ersatzlinie "E") größer als sonst. Kurze Intervalle sorgten aber dafür, dass sich die kleinen Menschentrauben schnell wieder auflösten. Erhitzte Gemüter suchte man - wohl auch dank des Wetterumbruchs - vergeblich.

"Ich bin heute Ecke Nussdorfer Straße - Währinger Straße in die Ersatzlinie E eingestiegen, sowohl diese als auch die Ganitur davor waren fast leer. Habe 15 Minuten längere Wegzeit eingeplant und diese war völlig unproblematisch einzuhalten", schreibt KURIER.at-Leserin Karin Sajovic. "Von Chaos weit und breit keine Spur."

Auslöser ist eine Sanierungspanne in der 110 Jahre alten U-6-Station Josefstädter Straße. Anfang Juli hatten dort Sanierungsarbeiten am Gebäude begonnen. Die Station war, wie angekündigt, für Fahrgäste gesperrt worden, die U6 fuhr weiter - bis vergangene Woche die Gesamtsperre des Streckenteils verkündet wurde. Tausende Menschen waren gezwungen, sich eine Ausweichroute zu suchen.

Ausweichrouten

Um Ziele im Bereich der Stationen Josefstädter Straße, Thaliastraße und Burggasse erreichen zu können, stehen zwischen Nussdorfer Straße und Westbahnhof (Achtung: Umsteigen schon bei der Station Nussdorfer Straße!) Ersatzstraßenbahnen zur Verfügung.

Als Ersatz für die U-Bahn wurde die Straßenbahnlinie E aktiviert. Der E-Wagen fährt über die Gleisanlagen der Linien 38 und 5 bis zum Westbahnhof und zurück. Die 16 Garnituren der Ersatzlinie fahren zur Verkehrsspitze im Vier-Minutentakt, sonst alle fünf Minuten und während der Betriebszeiten der Nacht-U-Bahn alle 15 Minuten. Im Vergleich zur U6 müssen Fahrgäste 14 Minuten mehr Fahrzeit einplanen. Insider glauben, dass man noch länger unterwegs sein wird.

In den U-6-Stationen Spittelau, Längenfeldgasse und Westbahnhof kann man entweder auf die Linien U4 oder U3 umsteigen. So kommt man über Umwege rasch und bequem in den Westen oder Süden Wiens. Die Stationen Währinger Straße und Michelbeuern-AKH bleiben mit der U6 von der Alser Straße kommend erreichbar.

Als Alternativroute für Pendler, die in westliche Bezirke wollen, bietet sich die Vorortelinie S45 ab Handelskai oder Heiligenstadt an. Die Wiener Linien-Tickets sind auf der S-Bahn innerhalb Wiens (Zone 100) gültig.

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