Straßenbahn-Ausbau: Positive Signale aus St. Pölten
Positive Reaktionen aus Niederösterreich gab es am Montag auf den Vorstoß der Wiener Öffi-Stadträtin Ulli Sima (SPÖ), ausgewählte Straßenbahnlinien über die Stadtgrenze hinaus nach Niederösterreich zu verlängern.
Euphorisch reagierte der Mödlinger SPÖ-Landtagsabgeordnete Hannes Weninger auf die Ankündigung: „Das Angebot der Stadt Wien, Straßenbahn-Linien bis nach Niederösterreich zu verlängern, muss sofort angenommen werden“, sagt Weninger. Der Vorschlag Simas sei eine Jahrhundertchance für die Ost-Region. Seiner Meinung nach müsste die Landesführung in St. Pölten diese Woche sofort Gespräche aufnehmen.
Sima hat drei Linien im Auge
Sima hatte am Samstag im KURIER erstmals konkrete Pläne für den bundesländer-übergreifenden Öffi-Ausbau präsentiert: So könnte eine Linie von Simmering über Schwechat bis nach Rannersdorf führen, eine zweite von Aspern über Essling bis nach Groß-Enzersdorf. Eine dritte Linie könnte den S-Bahnhof Liesing und Rodaun direkt mit Perchtoldsdorf verbinden.
Simas Bedingung: Das Land Niederösterreich müsse sich an den Kosten beteiligen. Auch der Bund, der unlängst eine Regionalverkehrsmilliarde ausgelobt hat, soll zahlen.
Nüchterner, aber doch auch positiv wird der überraschende Vorschlag der Stadträtin von Niederösterreichs Verkehrslandesrat Ludwig Schleritzko ( ÖVP) beurteilt. „Das zweiteilige Konzept von Ulli Sima ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Bislang sah man in Wien vor allem den Ausbau der S-Bahn, der von uns etwa durch den Bau einer weiteren Schienenstrecke durch Wien vorgeschlagen wurde, kritisch“, sagt Schleritzko. „Wenn die Initiative von Ulli Sima nun den Start einer neuen Öffi-Abstimmung zwischen den Ländern bedeutet, begrüßen wir das sehr. Denn für uns ist klar: Erfolgreiche Mobilitätspolitik ist nur möglich, wenn wir die Landesgrenzen aus dem Denken streichen.“
Bezüglich möglicher Kosten wollte man in Niederösterreich noch keine Stellungnahme abgeben. Die Stadt Wien sei nun in der Pflicht, im Rahmen der Planungsgemeinschaft Ost (PGO) ihre Pläne auf den Tisch zu legen. Davor sei eine Diskussion über Kosten auch wenig sinnvoll, heißt es aus dem Landhaus in St. Pölten.
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