Großbaustelle Südost-Tangente: Angst vor dem Megastau

Stau auf der Tangente
Für die Südost-Tangente sind kaum Ausweichrouten vorhanden. Der ARBÖ rechnet mit enormen Staus.

Am Montag beginnt die Generalsanierung der Südost-Tangente (A23). Sie ist die am stärksten befahrene Straße Österreichs. „Wir warnen die Pendler aus Wien, Niederösterreich und dem Burgenland schon jetzt vor Staus, orientierungslosen Autofahrern und Auffahrunfällen“, sagt Jürgen Fraberger vom ARBÖ-Informationsdienst.

Konkret wird ab Montag 22 Uhr die Baustelle auf der Hochstraße St. Marx vorbereitet. „Wir werden nachts beginnen, die Bodenmarkierungen umzuzeichnen und die Wegweiser zu ändern“, sagt die Asfinag-Regionalleiterin für Wien, Brigitte Müllneritsch.

Diese Vorbereitungen zwischen 22 und 5 Uhr werden zwei Wochen dauern – in dieser Zeit wird nachts nur eine Spur befahrbar und die Rampen St. Marx und Landstraßer Gürtel werden dazu noch teilweise gesperrt sein.

Großbaustelle Südost-Tangente: Angst vor dem Megastau

Symbolbild: Sanierung der Tangente

Dann beginnen allerdings erst die eigentlichen Sanierungsarbeiten: Das knapp drei Kilometer lange Autobahnstück ab dem Absbergtunnel bis zum Knoten Prater soll bis 2022 erneuert und teilweise verbreitert werden.

Begonnen wird – dann auch tagsüber – in Fahrtrichtung Süden mit einer Spursperre auf der Bypassbrücke beim Knoten Prater, später auch in die andere Richtung. Die Spur bei der Anschlussstelle Erdberg ist bis Dezember 2022 nicht mehr befahrbar, ab 7. Juli ist weiters die Abfahrt Gürtel Richtung Süden gesperrt (siehe Grafik).

Großbaustelle Südost-Tangente: Angst vor dem Megastau

Die Sperren auf der A23

„Die Spurführung kann sich in den nächsten Wochen täglich ändern“, sagt Müllneritsch. Zudem darf in dem Bereich nur noch 60 km/h, statt bisher 80 km/h gefahren werden. Auch die Asfinag rechnet ab Montag mit stockendem Verkehr: „Die Menschen müssen sich erst daran gewöhnen“, meint Müllneritsch. Die Anschlussstelle St. Marx wird mit der Farbe Türkis und der Gürtel mit der Farbe Orange hervorgehoben.

Keine Umleitung

Die Baustelle zu umfahren sei aber nur sehr eingeschränkt möglich, heißt es vom ÖAMTC: Großräumig kann über die Wiener Außenring Schnellstraße (S1) und die Ost Autobahn (A4) ausgewichen werden. Beim Knoten Prater werden Verzögerungen dennoch nicht ausbleiben. Das innerstädtische Straßennetz (Schlachthausgasse, Triester Straße, Gürtel, Lände) wird keine Alternative sein, weil es bereits ohne Bauarbeiten überlastet ist. Offizielle Umleitungen wird es laut Asfinag nicht geben.

„Unserer Erfahrung nach pendeln sich die Staus bei neuen Baustellen nach zwei bis drei Tagen etwas ein“, sagt Romana Schuster, Sprecherin vom ÖAMTC. „Richtig schlimm“ werde es aber ohnehin erst ab Juli, wenn eben auch die Anschlussstellen gesperrt werden.

ASFINAG informiert an A 1 mit mehrsprachigen Plakaten zur Rettungsgasse

Die Autoklubs rechnen mit Staus

Fraberger vom ARBÖ rät den Autofahrern, im Baustellenbereich genügend Abstand einzuhalten und gegenüber ortsunkundigen Fahrern misstrauisch zu sein. Grundsätzlich habe die Asfinag aber gut geplant, sagt er: „Es wird tagsüber so viel wie möglich freigelassen und es werden nie mehrere Rampen gleichzeitig gesperrt“.

Knoten Kaisermühlen wird ab Mitte April saniert

Insgesamt saniert die Asfinag auf der Tangente rund 150.000 Quadratmeter Fahrbahn und 32 Brücken, sowie zehn Auf- und Abfahrten. Zudem werden neue Lärmschutzwände errichtet. Die Gesamtkosten betragen 126 Millionen Euro. Ab Mitte April werden dann auch beim Knoten Kaisermühlen Umbauarbeiten vorgenommen. Diese dauern bis Ende 2021.

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