Misshandlungsvorwürfe gegen Polizei

Die Staatsanwaltschaft Wien wird den Fall, nach den Vorwürfen und der Veröffentlichung des Videos, jetzt doch bearbeiten.
47-Jährige in der Silvesternacht auf Tankstelle festgenommen. Sie wurde schwer verletzt.

Die Festnahme der Unternehmerin erfolgte auf dem Gelände einer Tankstelle in der Wiener City. Sie hätte als Fußgängerin einen Alkotest machen sollen, weigerte sich aber.

Die Geschehnisse wurden von einer Videokamera aufgezeichnet und sind laut Stadtzeitung "Falter" auf einem halbstündigen Video zu sehen. Das Band wurde von der Frau organisiert, weil die Behörden die Aufzeichnungen nie gesichtet hatten. Nachdem das Opfer festgenommen und am nächsten Tag aus der Haft entlassen wurde, ließ sie sich im AKH untersuchen. Diagnose: Bruch des Steißbeins, Prellungen von Schädel und Knie sowie zahlreiche Blutergüsse.

Die Staatsanwaltschaft wäre verpflichtet gewesen, die Polizisten binnen 48 Stunden einzuvernehmen, das Video zu sichten und ein gerichtsmedizinisches Gutachten in Auftrag zu geben. Obwohl die 47-Jährige am 1. Jänner Anzeige gegen die Polizisten erstattete, wurden keinerlei Erhebungen in die Wege geleitet. Erst die Veröffentlichung des Videos am Dienstag, ließ die Staatsanwaltschaft reagieren. Der Fall soll jetzt neu behandelt werden. Justizsektionschef Christian Pilnacek nahm im "Ö1-Morgenjournal" zu den Vorwürfen Stellung: "Mir erscheint der Einsatz zu massiv. Das Vorgehen der Polizei ist sicherlich aufklärungs- und erörterungswürdig." Die Anklage der Staatsanwaltschaft gegen die Frau könnte "vorschnell" erhoben worden sein, so der hochrangige Jurist weiter.

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