Sprayattacke auf sieben Babys
Zu einem ungewöhnlichen Einsatz musste am Montagnachmittag in Wien der Katastrophenzug der Berufsrettung ausrücken. Sieben Babys (alle unter einem Jahr alt) und elf Erwachsene wurden ins Wilhelminenspital transportiert. Die 18 Opfer waren beim „Babyschwimmen“ in der Hietzinger Rosenhügelstraße mit Pfefferspray attackiert worden. Sie litten unter Reizungen der Atemwege und Augenbrennen. Da zunächst unklar war, um welchen Stoff es sich tatsächlich handelt, wurde ein Großaufgebot an Einsatzkräften in Bewegung gesetzt. Das fahrende Spital der Rettung hatte allerhand zu tun, um den Überblick zu bewahren. Berichtet wurde von heftigen Diskussionen vor Ort, welche Elternteile zusammen oder getrennt von ihren Kindern fahren durften.
„Das war logistisch eine Herausforderung“, berichtet ein Rettungsmann. Einige Eltern drohten sogar, mit dem eigenen Fahrzeug ins Krankenhaus zu fahren. Auch deshalb dauerte der gesamte Einsatz über zwei Stunden.
Am Ende wurden alle 18 Opfer des Pfefferspray-Angriffs von der Rettung ins Krankenhaus gebracht. Bis in die Nachtstunden liefen die medizinischen Untersuchungen. Zu Redaktionsschluss dieser Ausgabe waren diese noch voll im Gange. Vorerst war unklar, wie schwer die Patienten tatsächlich verletzt waren. Laut Polizei hatte sich gegen 18 Uhr ein Jugendlicher in das Bad im Keller eingeschlichen. Er soll aus dem benachbarten neurologischen Zentrum stammen. Vermutlich hatte er eine ganze Dose des Reizgases „geleert“. Er wurde wegen absichtlicher Körperverletzung auf freiem Fuß angezeigt.
Das so genannte Baby-Floating ist für Kinder bis acht Monate und soll die Verbindung mit den Eltern aufbauen. Geleitet werden die Kurse in der Rosenhügelstraße von einer ehemaligen Schwimmerin der österreichischen Nationalmannschaft.
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