Spitalsmisere: Skurriler Streit um Krisentreffen mit Michael Ludwig

Eine Frau im OP.
Ärztekammer und Bürgermeister-Büro sind sich uneins darüber, worum es bei Gesprächstermin ging. Umfrage zeichnet düsteres Bild über Lage in den Spitälern.

Taktisch nicht ungeschickt geht die Wiener Ärztekammer in ihrem Kampf gegen die Personalengpässe in den Spitälern vor. Statt das ganze Pulver auf einmal zu verschießen, präsentiert sie ihre große Umfrage zur Zufriedenheit der Spitalsärzte in kleinen Happen mit jeweils mehreren Wochen Abstand dazwischen.

Teil drei war am Dienstag dran. Und auch er zeichnet ein düsteres Bild von den Arbeitsbedingungen in den Wiener Krankenhäusern. Demnach denken rund zwei Drittel der befragten Mediziner immer wieder daran, den Job zu wechseln, ergab die vom Meinungsforscher Peter Hajek durchgeführte Studie.

Lieber Wahlarzt-Praxis

Im Falle eines tatsächlichen Abschieds aus dem Krankenhaus würden 48 Prozent ihre Karriere als niedergelassener Wahlarzt fortsetzen, 30 Prozent können sich eine Tätigkeit außerhalb des medizinischen Bereichs vorstellen. Lediglich für 22 Prozent ist hingegen eine Arbeit als Kassenarzt denkbar (siehe Grafik).

Zuletzt war kaum eine Woche ohne Hiobsbotschaft aus den Wiener Krankenhäusern vergangen: Wegen massiver Personalnot mussten Hunderte Betten gesperrt und zahlreiche Eingriffe verschoben werden. Verzweifelte Mitarbeiter – etwa in der AKH-Urologie – machten mit Gefährdungsanzeigen auf die Probleme aufmerksam.

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