Spatenstich für den Nachfolger des Ferry-Dusika-Stadions
Wo sich noch bis vor Kurzem eine der bekanntesten Sportstätten der Stadt befand, klafft jetzt eine riesige Baugrube. Immerhin: Bagger und Baumaterial deuten drauf hin, dass sie bald schon wieder aus dem Stadtbild verschwunden sein wird.
Am Mittwoch erfolgte der Spatenstich für die neue Sport Arena Wien, die das altehrwürdige Ferry-Dusika-Stadion ersetzen wird. Gleich hinter dem Happel-Stadion entsteht in den kommenden zwei Jahren ein multifunktionales Zentrum mit insgesamt mehr als 13.000 Quadratmetern Sportfläche.
Kernstück der neuen Anlage ist eine 3.000 m² große Ballsporthalle, die mit fixen und mobilen Tribünen Platz für bis zu 3.000 Zusehern bieten wird.
Im Dachgeschoß entsteht eine 6.500 m² große Leichtathletik-Halle. Sie ist für Training und Veranstaltungen mit bis zu 500 Besuchern gedacht. Drittes Hauptelement ist die 1.500 m² große Kunstturnhalle, die Platz für bis zu 120 Besucher bietet.
Abseits des Spitzensports werden auch Kinder und Jugendliche die Halle nutzen können.
Energiekonzept
Beim Bau der neuen Anlage wurde auch an ein zeitgemäßes Energiekonzept gedacht: Die Halle soll durch eine Fotovoltaik-Anlage am Dach, Geothermie und Wärmepumpen nachhaltig und kostengünstig versorgt werden. „Eine effiziente Lüftungsanlage mit einem Wärmerückgewinnungssystem sorgt für eine gute Temperierung der Räume“, erläutert Oliver Stribl, Geschäftsführer der Wien Holding.
Etwas ungewöhnlich für ein Projekt dieser Art: Beim Spatenstich am Mittwoch durften auch Vertreter der Oppositionsparteien zur Schaufel greifen. Das rührt daher, dass der Bau einstimmig im Gemeinderat und im Landessportrat beschlossen wurde.
Fahrplan
Ende 2024 soll der Bau abgeschlossen sein. Nach diversen Testläufen ist ein Vollbetrieb für 2025 geplant. Der Kostenrahmen beträgt 80 Millionen Euro netto mit einer Schwankungsbreite von 15 Prozent.
Beendet ist nun auch das Rätselraten um den Namen der neuen Sportanlage. Bereits seit Längerem steht fest, dass sie nicht mehr nach Ferry Dusika benannt sein wird. Der prominente Radsportler (1908–1984) war NSDAP-Mitglied und Profiteur der „Arisierung“ eines Fahrradgeschäftes.
Als Provisorium heißt die neue Halle „Sport Arena Wien“. Doch bei dieser schlichten Bezeichnung wird es auch bleiben, kündigt Sportstadtrat Peter Hacker (SPÖ) an. „Der Name entspricht der Funktion. Ich sehe keinen Grund, ihn noch zu ändern.“
Kommentare