Simone Lugner mit Umbringen bedroht: "Der Mann hat gewütet"

Simone Lugner
Ein 29-Jähriger sollte sich am Dienstag deshalb in Wien vor Gericht verantworten. Doch er tauchte nicht auf. Prozess vertagt.

Während Simone Lugner für das Finale bei "Dancing Stars" trainiert, sollte sich Mittwochvormittag ein 29-jähriger Mann im Landesgericht für Strafsachen in Wien verantworten. Er soll die Witwe von Richard Lugner im Gasometer mit dem Umbringen bedroht haben.

Der Vorfall ereignete sich am 19. Dezember. Lugner war gerade bei einem Radio-Interview in der Nähe des "Austrian Pub", als der Angeklagte an der Glasscheibe gehämmert und geschrien haben soll, er wolle sie umbringen.

Beschuldigter kam nicht

Allerdings: Der Angeklagte taucht nicht auf - obwohl ihm die Polizei die Ladung mit dem Termin persönlich übergeben hatte. Richter Andreas Böhm beginnt die Verhandlung dennoch. Denn Zuverlässigkeit dürfte keine Stärke des Beschuldigten sein - er ignorierte auch schon drei Termine bei einem psychiatrischen Sachverständigen.

Was an diesem Dezember-Tag geschehen ist, lässt sich auch ohne ihn gut rekonstruieren. Lugners Personenschützer ist als Zeuge geladen. "Wir haben das Interview gehabt, da hat er an der Scheibe und der Rolltür gepumpert und hat herumgeschrien: Ich bringe euch um!", erinnert sich der Mann. Mehrmals soll er auch "Simone!", gerufen habe. "Ich glaube schon, dass er rein wollte", meint der Personenschützer. Doch das gelang dem aggressiv auftretenden Mann nicht. 

Auch der Radiomoderator erinnert sich gut: "Es war 7.55 Uhr in der Früh und der Mann hat ziemlich gewütet." Es seien auch sexistische Beschimpfungen gefallen. "Wir haben mit der Sendung weitergemacht, aber es war bedrohlich."

Wenig später wurde der Mann noch im Gebäude von der Polizei angehalten.

Möglicherweise, so die Annahme, könnte er auch mit der Schändung des Lugner-Grabes am Grinzinger Friedhof zu tun haben. In seiner Aussage bei der Polizei bestritt das der 29-Jährige zwar, gab aber zu, am Friedhof gewesen zu sein und nach der Grabstelle gesucht zu haben. 

Hämorrhoiden

Dass der Beschuldige psychische Probleme hat, ist bekannt. Er dürfte an Schizophrenie leiden. "Das kommt von meinen Hämorrhoiden", gab er an. Er sei mit dem Rad unterwegs gewesen, dann hätte er die Toilette aufsuchen müssen und sei beim Gasometer stehen geblieben, gab er bei der Polizei an. "Ich habe im Radio gehört, dass Simone Lugner dort ist. Aber ich habe niemanden bedroht." Er habe die Witwe auch zum ersten Mal persönlich gesehen. "Ich will doch niemanden töten."

Prozess auf 4. Juni vertagt. Dann soll der Beschuldigte befragt werden. Und Simone Lugner wird einvernommen (vetreten von Rechtsanwalt Florian Höllwarth).

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