Siedler kämpfen gegen neues Tierquartier

Siedler kämpfen gegen neues Tierquartier
Permanentes Hundegebell und Giftschlangen in den Gärten. Die Ängste der Anrainer des neu geplanten Tierheimes sind nicht zu beruhigen.

Rund 100 zornige Anrainer des geplanten zweiten Wiener Tierschutzhauses in Breitenlee ließen Mittwochabend bei einer Bürgerversammlung der Siedler und einer Bürgerinitiative keinen Zweifel daran: Sie wollen den Bau des TierQuarTiers verhindern. Notfalls auch mit einer Besetzung des Areals.

Obwohl das neue Tierasyl zwischen Deponie Rautenweg und der Autobahn weit von des nächsten Wohnhäusern entfernt ist, fürchtet man um die Lebensqualität. Bei der Gegenwehr ist man deshalb nicht zimperlich: So wird etwa behauptet, dass die britische Partnerfima Agro pleite sei.

"Stimmt nicht", kontert die Stadt. Im Handelsregister seien nur Firmenteile gelöscht worden, die nichts mit dem Tierheim zu tun hätten.

Die Versuche des Stadt- Abgesandten Josef Thon, Chef der MA 48, scheiterten an der dominierenden Moderation des Siedlervertreters Oskar Kollmann. Seine Schlagworte: Intransparenz, Insolvenz und Inkompetenz. Gemeint war damit, dass man heute noch keine genauen Betriebskosten kenne und Alternativ-Standorte für den Bau nicht genannt würden. Inkompetenz schließlich, weil der Bauträger WKU Müllverbrennungen errichtet habe, aber keine Tierheime. Auch Thons Feststellung, dass es keine Giftschlangen hier geben wird, konnte die Debatte kaum beruhigen.

Was bei den Diskussionen keine Rolle gespielt hat: Die gewählten Bezirksvertreter haben den Standort sogar verlangt – einstimmig. Im Gemeinderat hat dann nur die ÖVP dagegen gestimmt.

Umweltstadträtin Ulli Sima meldete sich am Donnerstag zu Wort: "Wir haben alle nur erdenklichen Standorte in Floridsdorf und der Donaustadt untersucht. Der in Breitenlee war jener, der am weitesten von Wohnhäusern entfernt lag."

Tatsächlich beträgt der Abstand zum nächstgelegenen Haus 400 Meter, der zum Grundstück der Siedlerobfrau Edith Heinrich sogar 720 Meter. Und das neue bauliche Konzept des Tierheimes soll Lärmbelästigungen weitgehend vermeiden.

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