Wie sicher fühlen wir uns? Studie zeigt überraschende Ergebnisse

Sicherheitskamera
Während Wien zu den sichersten Städten Europas zählt, zeigen sich beim subjektiven Sicherheitsgefühl der Menschen Unterschiede.

Wie steht es um das subjektive Sicherheitsgefühl in Österreich? Eine Erhebung des Verbands der Sicherheitsunternehmen Österreichs will darüber Aufschluss geben. Im Rahmen seines 50-jährigen Bestehens hat der VSÖ mit einer Sicherheitsstudie 2025 eine Umfrage zum Thema Sicherheit in Österreich veröffentlicht.

Befragt wurden von 8. bis 26. Jänner rund 2.000 Personen in der Altersgruppe 16 bis 75 Jahre. Die Erhebung wurde von Integral, einem Wiener Institut für Markt- und Meinungsforschung, durchgeführt. Beleuchtet wurden dabei mehrere Themen aus dem Bereich Sicherheit  – angefangen von der Sicherheitslage in Österreich, über das persönliche Sicherheitsgefühl bis hin zum Schutz des persönlichen Wohnumfelds und von Unternehmen.

Wie stark ist das Sicherheitsgefühl in Österreich?

Die VSÖ-Studie zeigt ein vielschichtiges Bild des Sicherheitsgefühls in Österreich: 84 Prozent der Bevölkerung fühlen sich "grundsätzlich sicher". Das wahrgenommene Sicherheitsgefühl in Österreich sei somit "durchaus hoch". 

Dies gelte insbesondere für Männer, Personen bis 29 Jahre und ab 65 Jahren sowie außerhalb Wiens lebende Menschen; sie fühlen sich tendenziell sogar noch sicherer. 

"Gleichzeitig gab jedoch mehr als die Hälfte der Befragten (55 Prozent) an, den Eindruck zu haben, dass sich die Sicherheitslage in den vergangenen fünf Jahren verschlechtert hat," heißt es weiters im Studienbericht. Eine Verbesserung nehmen gar nur fünf Prozent wahr. Immerhin: Das persönliche Sicherheitsgefühl sei für den Großteil in diesem Zeitraum gleichgeblieben. 

Laut Studie zeigen sich jedoch demografische Unterschiede. Ein Viertel der befragten Wienerinnen und Wiener gab an, sich eher nicht oder überhaupt nicht sicher zu fühlen – ein deutlich schlechterer Wert als in den übrigen Bundesländern.

Gewaltbereitschaft als wahrgenommenes Problem

Eine zentrale Erkenntnis der Studie ist außerdem: "Für ein Drittel der österreichischen Wohnbevölkerung stellt die generelle Gewaltbereitschaft in der Gesellschaft die größte wahrgenommene Bedrohung dar." Dies gelte insbesondere für ältere Menschen, bei denen auch Einbrüche überdurchschnittlich stark als Gefährdung wahrgenommen werden.

Bei den 30- bis 49-Jährigen spiele die Angst vor Betrug und Brand eine vergleichsweise große Rolle.

Sexuelle Übergriffe wiederum sind vor allem für Frauen und jüngere Menschen eine relevante wahrgenommene Gefahr, wie es heißt. 

Cyberkriminalität und Extremismus

Mit Blick in die Zukunft gelten Cyberkriminalität, politischer Extremismus und wiederum die generelle Gewaltbereitschaft für jeweils mehr als ein Drittel der Befragten als "größte Bedrohung der kommenden Jahre". Auch Einbrüche in Wohnung oder Haus werden häufig genannt, wobei jüngere Befragte aus der Gruppe 16 bis 29 Jahre letztere als signifikant weniger bedrohlich empfinden als die übrigen Alterskohorten, sagt der Studienbericht. 

Cyberkriminalität wiederum stelle für jüngere und höher gebildete Menschen eine größere Gefahr dar. "Auch mehr als die Hälfte der Sicherheitsbeauftragten in Unternehmen sieht in Cyberkriminalität ein erhöhtes Sicherheitsrisiko für Unternehmen", heißt es. Und: Künstliche Intelligenz wird von Personen über 50 Jahren als überdurchschnittlich große Bedrohung empfunden.

"Starker Wunsch nach Aufklärung"

Als besonders wichtige Aspekte im Zusammenhang mit Sicherheit würden von den Befragten in der VSÖ Sicherheitsstudie der "Einsatz von Überwachungstechnologien im öffentlichen Raum" und die "Präsenz von privaten Sicherheitsdienstleistern in öffentlichen Bereichen" genannt werden.

Außerdem: "Mit 92 Prozent Nennung erweist sich Aufklärung über Sicherheitsthemen als ein in der Bevölkerung ganz besonders dringlich wahrgenommenes Bedürfnis", so die Studie. Für Frauen und die jüngere Zielgruppe sei das Thema Aufklärung mit 94,5 Prozent sogar noch etwas bedeutsamer.

Vertrauen in die Polizei

Und wie steht es um die Meinung zur heimischen Exekutive? Ihr Vertrauen in die Polizei bezeichneten 21 Prozent der Befragten als "sehr groß" und 56 Prozent als "eher groß". Die Polizei lag vor allem in der Altersgruppe ab 65 Jahren und bei Personen mit Matura vorne. Aber: Als "eher gering" schätzten die Wienerinnen und Wiener ihr Vertrauen in die Polizei ein.

Mit den Sicherheitsvorkehrungen an öffentlichen Veranstaltungen zeigten sich die Studienteilnehmenden zufrieden, insbesondere höher Gebildete und jene in der Altersgruppe 65+. "Die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Sicherheitsakteuren ist den Befragten besonders wichtig," heißt es.

Auch Notrufzentralen seien für die Mehrheit von hoher Bedeutung, insbesondere für Frauen seien sie überdurchschnittlich wichtige Sicherheitsdienstleistungen.

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