Sebastian Schütze wird neuer Rektor der Universität Wien

Sebastian Schütze wird neuer Rektor der Universität Wien
In die Fußstapfen des vorzeitig aus dem Amt scheidenden Heinz Engl folgt jetzt ein Kunsthistoriker.

Sebastian Schütze, deutscher Kunsthistoriker und bislang Dekan der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät wurde heute vom Universitätsrat der Uni Wien zum neuen Rektor gewählt. Nach einem internationalen Auswahlverfahren hat der Senat dem Universitätsrat einen nicht gereihten Dreiervorschlag übermittelt. Schütze konnte sich gegen die aktuelle Dekanin der Fakultät für Psychologie der Universität Wien Barbara Schober und den Psychologen und aktuellen Rektor der Universität Klagenfurt Oliver Vitouch durchsetzen.

Die drei Kandidaten stellten sich am Samstag einem finalen Hearing im Universitätsrat, der den Rektor aus einem Dreiervorschlag des Senats wählen muss. Dabei habe Schütze „mit seiner Persönlichkeit und Kompetenz“ überzeugt, heißt es in einer Aussendung der Uni. Schütze folgt damit auf Heinz Engl und startet seine vierjährige Amtszeit Anfang Oktober.

Der Mathematiker Heinz Engl (68), legt sein Amt Ende September 2022 und damit um ein Jahr früher als geplant zurück.

Werdegang

Schütze wurde 1961 in Düsseldorf geboren und studierte Kunstgeschichte, Klassische Archäologie sowie Alte Geschichte in Berlin, Rom, Köln und Bonn. Nach einem Doktorandenstipendium an der Bibliotheca Hertziana in Rom promovierte er an der Freien Universität Berlin mit einer Arbeit zu „Studien zur Malerei Massimo Stanziones mit einem kritischen Katalog seiner Werke“. Anschließend kehrte er für ein Postdoktorandenstipendium sowie eine Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter an die Bibliotheca Hertziana zurück.

1997 habilitierte sich Schütze an der Freien Universität Berlin mit einer Arbeit zu „Kardinal Maffeo Barberini, später Papst Urban VIII., als Auftraggeber und Mäzen“. Es folgten Vertretungsprofessuren an den Unis Leipzig, Dresden und Münster.

2001 folgte eine Forschungsprofessur erneut an der Bibliotheca Hertziana, 2003 wurde Schütze auf den Lehrstuhl für Kunstgeschichte an der Queen ́s University in Kingston (Kanada) berufen. 2009 wechselte er dann an die Universität Wien, wo er seither den Lehrstuhl für Neuere Kunstgeschichte innehat.

2013 wurde Schütze zum korrespondierenden Mitglied im Inland und 2016 zum wirklichen Mitglied der philosophisch-historischen Klasse der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) gewählt. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die Italienische Kunst der Frühen Neuzeit und ihre europäische Ausstrahlung, die Kunst und Kunstpatronage im päpstlichen Rom, Neapel als Kunstzentrum, die Spanische Kunst des Siglo de Oro, die Wechselwirkungen zwischen Kunst und Literatur um 1900 sowie Sammlungsgeschichte und Kunstmarktstudien.
 

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