Schulweg: Eltern als wichtige Lehrer

Schulweg: Eltern als wichtige Lehrer
KURIER-Aktion "Vorrang für Kinder" sorgt für einen sicheren Schulweg. Die Wiener Polizei setzt auf verstärkte Kontrollen.

Der erste Schultag birgt so einige Herausforderungen in sich. Damit der Weg in die Klasse auch sicher absolviert wird, verteilte der KURIER am Montag vor Schulen Stundenpläne, die Verkehrsregeln und Tipps beinhalten. Zudem sicherte die Wiener Polizei gefährliche Straßenquerungen.

So auch bei der Volksschule in der Börsegasse. Um 8.15 Uhr positionierten sich die Beamten vor einem Zebrastreifen und kontrollierten die Autofahrer. Nach einer Dreiviertelstunde gab es einige Abmahnungen, abgestraft wurde jedoch niemand. „Uns geht es ja um die Prävention“, sagt Alexander Schönauer, Abteilungsinspektor der Landesverkehrsabteilung. Geachtet wurde laut Schönauer „primär auf die Personenbeförderung“. Also ob Kindersitze vorhanden und die Insassen angegurtet sind. Außerdem wurde darauf geschaut, ob Fahrzeuge rechtswidrig stehen bleiben. Dies würden vor allem Eltern in Stresssituation oft machen. Lasermessungen wurden vor der Volksschule keine durchgeführt. „Das kommt immer auf die Standörtlichkeit an“, erklärt Schönauer.

Appell an die Eltern

Geschwindigkeitsmessungen wird es aber in den nächsten Wochen bei anderen Schulen geben. Denn im Zuge der KURIER-Aktion „ Vorrang für Kinder“ werden die Beamten nicht nur von 7.30 bis 8.15 Uhr Überquerungen sichern, sondern auch verstärkt Kontrollen durchführen.

Daniela Steinberger brachte ihre Tochter am ersten Schultag selbst in die Klasse. Den Schulweg hatte man vorher nicht geübt. „Aber das werden wir nachholen“, erzählt sie. Die Wienerin war nicht die Einzige, die den Rat der Experten nicht beachtet hatte. „Wir wohnen eh gleich da vorne und mein Sohn wird vom Hort abgeholt“, meinte ein Vater. Die Polizei, die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt(AUVA) und das Kuratorium für Verkehrssicherheit hatten im Vorfeld dazu geraten, den Weg bereits vor dem ersten Schultag zu üben.

KfV-Obmann Othmar Thann rät dazu, den Weg aus Sicht des Kindes zu analysieren, regelmäßig zu üben und sich entsprechend viel Zeit zu nehmen (siehe unten). Hier gilt es eben den sichersten Schulweg auszusuchen. „Wichtig ist, nicht zwischen den Autos auf die Straße zu treten“, gibt Alexander Schönauer als Tipp mit. Außerdem sollten die noch jungen Verkehrsteilnehmer in der dunkleren Jahreszeit passend gekleidet sein.

„Morgens einige Minuten Zeit nehmen“

Nachgefragt. Nicht nur die Rolle der Eltern, sondern auch die ideale Kleidung spielt im Straßenverkehr eine wichtige Rolle. „Kinder sind schon allein aufgrund ihrer geringeren Körpergröße und der damit verbundenen schlechteren Sichtbarkeit im Straßenverkehr besonders gefährdet“, sagt der Direktor des Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV) Othmar Thann. „Gerade im Herbst und Winter, wenn der Schulweg im Dunkeln bzw. in der Dämmerung bewältigt werden muss, sollte man  sich deshalb morgens einige Minuten Zeit nehmen und gut sichtbare, helle Kleidung wählen“, rät Thann.

Eltern sollten auf jeden Fall Kleidung, die zurückstrahlt, oder zusätzliche Reflektoren – etwa an  der Schultasche –  anbringen. „Sofern es die zu bewältigende Strecke erlaubt, sollten Erziehungsberechtigte ihren Kindern aber durchaus zutrauen, den Schulweg zu Fuß zu bewältigen“, sagt Thann. Besonders wichtig ist laut dem Verkehrsexperten dabei, dass  ein möglichst gefahrenloser Schulweg ausgewählt und gemeinsam mit den Kindern regelmäßig geübt wird.   

 

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