Statt zum Duty-free-Shop, dem letzten Kaffee oder Gin-Tonic vor dem Flug, soll es für die Passagiere ab jetzt zunächst in die eigens eingerichtete Teststraße am Terminal 3 gehen. Nach einer ersten Testreihe bei den AUA-Flügen von Wien nach Berlin, bei der die Tests noch freiwillig waren, startete am Donnerstag der erste Flug nach Hamburg, bei dem alle Passagiere verpflichtend zum Schnelltest mussten.
Doch wie läuft das genau ab?
Am Check-in-Schalter werden die Bordkarte und ein Testkit gescannt. Nur wenige Meter weiter nimmt ein Sanitäter einen Rachenabstrich, der in das Testkit gegeben wird. Der Test wird abgegeben und nach zehn bis 15 Minuten wird man per SMS, eMail oder persönlich über das Ergebnis informiert. Erst bei einem negativen Ergebnis wird die Bordkarte freigeschaltet und man kann zum Gate gehen.
Fällt das Ergebnis positiv aus, wird ein Amtsarzt gerufen und man muss in Quarantäne. Der Flug kann dann kostenfrei umgebucht oder storniert werden.
Reisefreiheit trotz Krise
Die zweite, verpflichtende Testreihe soll nun vorerst bis Ende November laufen. Ziel sei, die Tests auch auf anderen Strecken und bei anderen Airlines verpflichtend zu machen, sagt Jürgen Jäger, Vorstandsdirektor des Wiener Flughafens. Alternativ akzeptiert die AUA auch PCR-Testergebnisse, die weniger als 48 Stunden alt sind.
Diese benötigt man in vielen Ländern – auch in Deutschland – derzeit ohnehin für die Einreise. Die Schnelltests können diese und andere Einreisebestimmungen, wie etwa Quarantänevorschriften, nicht ersetzen. „Uns geht es darum, zu zeigen, dass Reisefreiheit und Gesundheitssicherheit vereinbar sind“, sagt Jäger.
Die Antigentests sollen Reisebeschränkungen ersetzen, wünscht sich Jäger, der vor allem auf EU-Ebene einheitliche Regeln für Reisen vermisst.
„Wir wollen nicht, dass dauerhaft auf das Reisen verzichtet wird“, sagt Alexis von Hoensbroech, CEO der AUA. Er kann sich vorstellen, dass die Schnelltests nicht nur bei Flügen, sondern auch im Tourismus, bei Messen, Veranstaltungen und in Schulen einen sicheren Betrieb trotz Gesundheitskrise ermöglichen könnten.
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