Sperre der Stammstrecke
Seit Sonntag und bis 18. Juli ist die Stammstrecke zwischen Floridsdorf und Praterstern gesperrt, Regionalzüge werden umgeleitet (ÖBB-Fahrtickets gelten für die eigens eingerichteten Schienenersatzverkehrsbusse und auf den verschiedenen Streckenabschnitten der Wiener Linien, Anm.): Die Donaubrücke muss saniert werden.
Dafür müssen Brückenhölzer ausgetauscht und Vermessungsarbeiten durchgeführt werden. Außerdem wird der Korrosionsschutz erneuert.
Fahrgäste müssen in diesem Zeitraum auf eigens eingerichtete Busse umsteigen. Aber wo man die findet und wohin sie einen bringen, ist für viele Montagfrüh nicht gleich klar.
Knotenpunkt Floridsdorf
Wegen der Sperre ist am Bahnhof in Floridsdorf Montagvormittag mehr los, als man es sonst von dort gewohnt ist. Ein paar gelbe Plakate stechen heraus – sie informieren aber lediglich darüber, welche Strecken gesperrt sind.
Auf welche Linien man umzusteigen hat, ist allerdings nicht zu erfahren. Für genauere Informationen soll sich der Fahrgast selbst informieren – online.
Drei Mal so lang
Und auch die Fahrzeit wird deutlich länger: Die eigentlich sieben Minuten lange Strecke zwischen Floridsdorf und Praterstern verlängert sich aufgrund der Sperre um mehr als das Dreifache – auf 24 Minuten. Fahrgäste müssen also deutlich mehr Zeit einplanen, um trotzdem rechtzeitig an ihr Ziel zu gelangen.
Langer Umweg für Pendlerinnen und Pendler
Auch Pendlerinnen und Pendler aus den Bundesländern sind von der Sperre der Stammstrecke betroffen. So zum Beispiel aus Richtung Retz, Niederösterreich. Auf der Nordwestbahn werden die Züge statt auf die Stammstrecke nach Leopoldau umgeleitet.
Statt direkt an ihr Ziel zu kommen, bleibt für viele Fahrgäste nur die Möglichkeit, in Korneuburg aus- und in einen etwas späteren Zug umzusteigen. Die Fahrzeit verlängert sich dadurch um mindestens 20 Minuten.
Wer am Montag aus Hollabrunn, Korneuburg oder Stockerau in Richtung Wien unterwegs war, brauchte mitunter 45 Minuten länger für den Weg zur Arbeit.
Am Bahnhof Floridsdorf biegen die Pendlerinnen und Pendler in U-Bahn, Straßenbahn oder die Busse des Schienenersatzverkehrs ab. Am Montag um 7.30 Uhr stehen zwei Busse bereit. Und beide sind mehr als gut gefüllt. Keine Spur vom Babyelefanten in Corona-Zeiten. Es ist heiß und stickig.
Fünf Minuten zu früh
Zumindest kontrolliert ein Mitarbeiter der ÖBB beim Einstieg das Tragen des Mund-Nasen-Schutzes. Eine Kontrolle, wie viele Personen überhaupt im Bus fahren dürfen, macht er aber nicht.
Und ab zehn Uhr scheint auch niemand mehr zu kontrollieren, ob die Fahrgäste tatsächlich Mund-Nasen-Schutz tragen.
Im Gegensatz zur Pendlerstrecke aus Niederösterreich, kommt der Bus innerhalb Wiens schließlich fünf Minuten früher als geplant an. Zumindest ein kleiner Lichtblick am Ende des Frühverkehrstunnels also.
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