"Schande für den Bezirk und seine Verkehrsplaner“

"Schande für den Bezirk und seine Verkehrsplaner“
Mit der Eröffnung des neuen Metro Marktes droht beim Wiener Hafen ein Verkehrschaos.

Schwere Zeiten für die Autofahrer in Simmering: Ab morgen, Mittwoch, werden die Verkehrsprobleme im Bereich des Wiener Hafens und der Hauptkläranlage um ein Stück größer: Dann eröffnet der neue 36.000 m² große Metro Markt in der Jedletzbergerstraße. Erreichbar ist er über eine Reihe von dafür kaum geeigneten Straßen.

Schon seit der Eröffnung der B14-Abzweigung vor dem Wiener Hafen gibt es bei den Bewohnern in Simmering nicht nur Freude. Der Verkehr rollt jetzt zwar über die ausgebaute Seitenhafenstraße zur Brücke über den Donaukanal und weiter zur A4. Für viele Simmeringer ist dies aber ein Umweg. Sie gelangen umständlicher zum Handelskai oder von dort auch weit schwieriger als bisher über das alte, desolate Straßenstück nach Kaiserebersdorf.

Der frühere Straßenverlauf beim Hafen ist für den Verkehr gesperrt und gehört als Privatstraße dem Wiener Hafen. Angeblich wurde das so in einem Grundstückstausch festgelegt.

Die „Privatstraße“ ist für Autofahrer aber nicht leicht erkennbar. Es stehen dort zwar Hinweisschilder mit der Bezeichnung „Sackgasse“ (was sie nicht ist) und „Fahrverbot“, aber immer mit Ausnahmen für „Berechtigte und Linienbusse“.

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Seit einiger Zeit straft die Polizei Autofahrer, wenn sie ohne Berechtigung dieses Straßenstück benutzen. Einem Simmeringer, der hinter einem Bus der Linie 80B gefahren war, kostet das 40 Euro.

Auch Hans Hallwirth, Gastronom im Schlossrestaurant Thürnlhof hat es bereits erwischt: „Es ist nicht einzusehen, dass die mit Steuergeld errichtete Straße eingeschränkt benutzbar ist.“

Ausnahmen gibt es. Auch der Bedarf ist vorhanden. Das beweisen die Wiener Linien, die mit dem Autobus 80B weiter auf der „Privatstraße“ des Wiener Hafens unterwegs sein dürfen. Und auch bei starkem Regen wird die Sackgasse benutzt, weil dann die Alberner Hafenzufahrtsstraße meist gesperrt werden muss.

Das ist das größte Minus der neuen B14-Verbindung: Nach Kaiserebersdorf gelangt man nur über die desolate, an den Rändern unbefestigte Straße, vorbei an abgestellten Lkw, Plakatwänden und einer Staubwüste bei der Muldenzentrale. Und ab Mittwoch auch zum Metro.

Hallwirth: „Eine Schande für den Bezirk und seine Verkehrsplaner.“ Beschwerden prallten bei Bezirkschefin Renate Angerer bisher ab. Das sei vom Rathaus lange so geplant worden. Für den Ausbau der desolaten Verbindungen sei aber derzeit kein Geld vorhanden.

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