Restaurant Aumann: Die Muntermach-Melange ums Eck

In den vergangenen Wochen ist das Aumann für Zoë Straub ein wenig zum Büro geworden. Hier gibt sie Interviews, plant den Tag und gönnt sich Kaffee
Für die notwendige Koffeindosis geht Song-Contest-Teilnehmerin Zoë Straub ins nahe gelegene Aumann.

In stressigen Zeiten geht es für Zoë Straub nicht ohne Kaffee. Und stressig – wenngleich auch "unglaublich spannend und aufregend" – ist es für Österreichs Vertreterin beim 61. Eurovision Song Contest derzeit durchaus. Da sie bewusst keine Kaffeemaschine mehr in der Wohnung hat, verschlägt es die 19-Jährige immer öfter ins nahe gelegene Aumann; dem Szenelokal am Währinger Aumannplatz, dessen Tische morgens wie abends besetzt sind.

Vor fünf Jahren wurde das Lokal in einem ehemaligen Bankgebäude eröffnet. An die frühere Gebäudenutzung werden Besucher übrigens beim WC-Besuch erinnert. Denn um zur Toilette zu gelangen, müssen die Gäste die Tresortür passieren.

Der Lokalraum erinnert durch die Verbindung von klassischen Holztischen und stylisher Beleuchtung, sowie dem helleren, schlichten Nichtraucherbereich an das Rochus oder das Freiraum. Das kommt nicht von ungefähr, schließlich waren dieselben Architekten am Werk.

Restaurant Aumann: Die Muntermach-Melange ums Eck
Interview mit Sängerin Zoe Straub am 03.03.2016 in Wien. Am 12. Februar 2016 nahm sie mit dem Lied "Loin d'ici" an der österreichischen Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest 2016 teil und wurde von Publikum und Jury als Kandidatin für Österreich ausgewählt.
Hier findet der morgendliche Gast eine große Frühstückskarte, Fleischliebhaber gute Steaks und wer nach 23 Uhr Hunger bekommt, dem wird die Brettljause ans Herz gelegt.

Französische Vorliebe

Als Zoë Straub das Aumann an diesem Tag betritt, hat sie wieder einmal die Lust auf eine Melange hergetrieben. Sie ist noch ein wenig müde vom Tag zuvor. Da wurde das Video zu ihrem französischen Song-Contest-Lied "Loin d’ici" (dt. "Weit entfernt von hier") gedreht.

Mit Frankreich verbindet sie übrigens nicht nur ihre Ähnlichkeit zu Brigitte Bardot. Ihre Großeltern leben seit 20 Jahren in Paris und sie besuchte das Lycee. "Mein Vater und meine Tante waren auch in dieser Schule. Meine Großeltern wollten eine ,gescheite’ Schule, damit ihre Kinder keine Künstler werden" sagt Zoë und muss grinsen: "Das ist wohl schief gelaufen." Ihr Vater Christof Straub ist Gründer der Band Papermoon und schrieb gemeinsam mit Zoë das Song-Contest-Lied. Ihre Tante ist Schriftstellerin.

Und auch Zoës künstlerische Karriere ließ sich durch das Lycee nicht aufhalten. Ihre erste Musik-Aufnahme machte sie bereits mit vier Jahren - für ein Musical ihres Vaters. Mit elf Jahren nahm sie am Kiddy Contest teil.

Der Gesang soll aber nicht ihr einziges Standbein sein. Auch das Schauspielen liegt ihr am Herzen. In der Serie "Vorstadtweiber" hat sie schon in der ersten Staffel eine kleine Rolle gespielt. Gleich in der ersten Folge der zweiten Staffel, die am 14. März ausgestrahlt wird, hat sie wieder einen Auftritt – mit Serienfreund Simon in der Badewanne. Und im Herbst wird sie an der Seite von Ursula Strauss und Robert Palfrader in dem Krimidrama "Pregau" zu sehen sein.

Immer wieder Montag

Derzeit steht der Gesang durch den Song Contest aber im Vordergrund. Zoë Straub: "Ich finde es unglaublich toll, was gerade passiert. Es geht mir gut. Aber, ja, manchmal bin ich ein bisschen überfordert", sagt sie, während sie die den letzten Schluck ihrer Melange nimmt. "Ich weiß oft nicht einmal mehr, welcher Wochentag ist, weil ich kein Wochenende habe. Dann ist jeder Tag ein Montag."

Auf den morgigen Montag freut sie sich dennoch: Mit ihrem Freund geht es nach Bangkok. Zur Entspannung bevor es richtig Ernst wird.

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