Bezirk prüft Radfahr- und Scooterverbot auf der Mariahilfer Straße

Die Parteien SPÖ, Neos, ÖVP und FPÖ haben am Donnerstag in der Bezirksvertretungssitzung des Bezirks Mariahilf einen gemeinsamen Antrag eingebracht.
Überprüft werden sollen derzeit geltende Ausnahmeregelung für Rad- und Scooterfahrer in der Fußgängerzone auf der Mariahilfer Straße. Aber auch die Begegnungszone soll verkehrssicherer werden.
In beiden Zonen komme es vermehrt zu gefährlichen Situationen besonders mit verkehrsschwachen Personengruppen, wie es im Antrag heißt. Im Speziellen werde der Radverkehr und der Scooterverkehr immer wieder als Gefahrenquelle genannt.
Regelung bisher nicht durchsetzbar
In einer Begegnungszone ist das Fahren mit dem Fahrrad mit einer Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h erlaubt. In der Fußgängerzone ist derzeit durch eine Zusatztafel auch das Radfahren gestattet, wobei als Höchstgeschwindigkeit 4-5km/h (also Schrittgeschwindigkeit) gilt.
Bisherigen Maßnahmen zur Einhaltung beider Regelungen hätten nicht nachhaltig gegriffen und seien bislang nicht durchsetzbar gewesen.
Alternative Rad-Routen vorhanden?
Als alternative Route für Rad- und Scooter-Fahrer gäbe es mittlerweile andere geeignete Strecken, sowohl in Mariahilf als auch in Neubau, so der Antrag.
Dem widersprechen die Grünen: "Es gibt derzeit keine guten Alternativen. Die Gumpendorfer Straße ist nicht umgebaut und verfügt über keinen sicheren Radweg, dasselbe gilt für andere vergleichbare Routen", so der Mariahilfer Bezirksvorsteher-Stellvertreter Paul Stein (Grüne).
Die Mariahilfer Straße sei die einzige "sichere sowie kinder- und familienfreundliche Radverbindung" vom 6. und 7. Bezirk stadteinwärts. Andere Routen seien auch durch den U-Bahn-Bau unterbrochen.
Grüne wollen Info-Kampagen statt Verbot
Statt einem Verbot spricht man sich für eine Awarenesskampagne der Stadt und der Polizei aus. "Rücksichtsloses, zu schnelles Radfahren ist nicht zu akzeptieren. Nur mit Rücksichtnahme können alle die Vorteile der verkehrsberuhigten Mariahilfer Straße genießen“, sagt Mobilitätssprecher der Grünen, Kilian Stark.
Laut Antrag der anderen Parteien sei für die Überprüfung die künftige Entwicklung mit umliegenden „Radstraßen“ sowie der U-Bahn-Ausbau und die damit einhergehende ohnehin schon sehr hohe und weiter steigende Fußgängerfrequenz zu berücksichtigen.
Der FPÖ-Mariahilf-Klubobmann Lukas Korp zeigt sich per Aussendung über den Antrag erfreut: „Wir Freiheitliche haben seit Jahren kritisiert, dass Radfahrer und E-Scooter-Lenker dort viel zu schnell unterwegs sind, Fußgänger massiv gefährden und es in der Vergangenheit bereits zu Unfällen gekommen ist. Die logische Konsequenz ist ein klares und konsequentes Radfahrverbot.“
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