Profi-Bande fingierte Unfälle und kassierte 750.000 Euro
Wie hoch der Schaden tatsächlich ist, wird wohl für immer immer unklar bleiben. „Es sind so viele Fälle, irgendwann einmal muss man den Ermittlungen ein Ende setzen“, meint ein Kriminalist. Nach drei Jahren können den sieben mutmaßlichen Haupttätern nun insgesamt 300 Fälle und 750.000 Euro Schaden nachgewiesen werden. Die Gruppe ging laut Landeskriminalamt Wien extrem professionell vor.
In ihrem Heimatort Šabac in Nord-Serbien kassierten sie von ihren Freunden, Vorbestraften und Prostituierten die Reisepässe ein. Mit diesen meldeten sie die Betroffenen in Österreich bei Scheinadressen an und kauften alte Autos über diverse Internet-Plattformen. Diese demolierten sie laut den Ermittlungen am Kahlenberg, in der Lobau oder bei einem eigens in einer Ottakringer Garage geparkten blauen Peugeot.
Die Schäden kassierten die Verdächtigen anschließend von den verschiedenen Versicherungen. Es gibt kaum ein Institut, das nicht betroffen ist. Bereits vor Jahren fiel das den Versicherungen auf, seit 2010 ermitteln Beamte des Landeskriminalamtes Wien die Hintergründe des Betrugsfalles.
Zwei Tätergruppen Im Februar und Juni diesen Jahres klickten dann für zwei Tätergruppen die Handschellen. Diese operierten zwar jeweils eigenständig, da sie aus dem selben Ort in Serbien (mit 55.000 Einwohnern) stammen, dürfte es aber Kontakt untereinander gegeben haben, vermutet die Kriminalpolizei.
Als Haupttäter gilt Aleksandar N., der einen österreichischen und einen serbischen Pass besitzt. Er und seine sechs mutmaßlichen Komplizen sitzen derzeit in Untersuchungshaft. Bei den folgenden Hausdurchsuchungen wurde auch eine Pistole sichergestellt.
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