Polizist erlitt bei Einsatz Durchschuss des Beins

Sonntagfrüh wurde bei einem Polizeieinsatz ein 37-Jähriger erschossen
Bei dem Einsatz am Sonntag in Ottakring wurde ein Beamter getroffen. Ob vom eigenen Kollegen, ist noch unklar.

"Die Verletzung stammt definitiv von einer Schusswaffe", sagt Polizeisprecher Patrick Maierhofer einen Tag nach dem Polizei-Einsatz in der Brüßlgasse, bei der ein 37-jähriger Mann von der Polizei getötet und ein Beamter verletzt wurde.

Wie berichtet, war die Polizei Sonntagfrüh gegen sechs Uhr zu dem Einsatz gerufen worden. Nachbarn hatten Alarm geschlagen, weil sie Lärm und Frauenschreie gehört haben. Als schließlich vier Beamte das Stiegenhaus betraten und zu der Wohnung gehen wollten, öffnete plötzlich ein Mann die Tür und stürmte mit zwei, laut Polizei mindestens 20 cm langen Fleischmessern auf sie zu. Trotz Aufforderungen, die Messer fallen zu lassen und einem Warnschuss sei der Mann nicht zurückgewichen, sagte Maierhofer am Sonntag. Es habe sich um eine "sehr dynamische, lebensgefährliche Situation" gehandelt. Die Beamten eröffneten daher das Feuer. Der Verdächtige wurde mehrmals getroffen und starb noch am Tatort.

Durch- und Steckschuss

Bei dem Einsatz wurde auch ein Polizist verletzt und musste in ein Krankenhaus gebracht werden. Wie am Montag bekannt wurde, stammte die Verletzung von einer Kugel: "Im linken Oberschenkel handelt es sich um einen Durchschuss und im rechten um einen Steckschuss", erklärt Maierhofer.

Ob es sich um einen Querschläger oder einen direkten Schuss handelt, sei noch Gegenstand der Ermittlungen. Das werde sich erst im Laufe der Woche zeigen. Der Polizist wurde am Sonntag operiert und befand sich noch im Krankenhaus. Er soll in den kommenden Tagen entlassen werden.

Wie viele der Einsatzkräfte geschossen haben und wie viele Schüsse gefallen sind, war am Montag nach wie vor unklar.

Private Probleme

Am Montag wurde auch die Ehefrau des mutmaßlichen Täters erstmals einvernommen. "Sie gab an, dass es diverse private Probleme gegeben hat. Außerdem soll der Mann vor dem Eintreffen der Polizei in der Wohnung randaliert haben", sagt Maierhofer. So soll er unter anderem Türen eingeschlagen, Matratzen aufgeschlitzt und einen Kasten demoliert haben. Als mögliches Motiv für den gewalttätigen Ausbruch und den Angriff auf die Polizisten vermutete sie, dass die Probleme am Sonntag alle zusammengekommen seien.

Ob der Beschuldigte alkoholisiert war oder unter Drogen stand, konnte die Polizei noch nicht sagen. Laut Aussagen der Ehefrau hatte er jedoch generell weder viel Alkohol getrunken, noch Suchtmittel konsumiert. Der Postangestellte hatte keine Vorstrafen und war der Polizei nicht bekannt.

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