Gewaltvorwurf gegen Polizei: Beamte im Dienst, Ermittlungen laufen

Gewaltvorwurf gegen Polizei: Beamte im Dienst, Ermittlungen laufen
Während Puls4 die Herausgabe der Videoaufnahmen noch juristisch klärt, sichtete sich Polizei bereits das KURIER-Video.

Zwei Tage der Veröffentlichung eines Puls24-Videos, das einen Fall von Polizeigewalt in Wien zeigen soll, sind die betreffenden Polizisten weiter regulär im Dienst. Die Szenen ereigneten sich nach einer Bluttat in Simmering am Montag.

"Wir haben alles derzeit vorliegende Videomaterial bereits gesichtet und es laufen die Ermittlungen. Derzeit gibt es noch keinen Anlass für dienstrechtliche Konsequenten", sagt Polizeisprecher Markus Dittrich dem KURIER. 

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Veröffentlicht wurde das Video von Puls4 am Montag. Die Polizei habe das ungeschnittene Material des Fernsehsenders nicht bekommen, "was unsere Einschätzung der Situation erschwert", sagt Dittrich. Die Weitergabe des Videos werde vom Sender derzeit noch juristisch geklärt.

Auch der KURIER hat Videomaterial von dem Einsatz, das aber ungeschnitten Schnitt am Dienstag veröffentlicht wurde. Auf dem Material ist die Festnahme von Anfang an zu sehen. 

ganze Festnahme in Simmering

Der bei dem Einsatz am Kopf verletzte 19-Jährige wurde nach seiner vorläufigen Festnahme wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt und schwerer Körperverletzung angezeigt. Auch gegen die Polizisten laufen Ermittlungen.

Video führte zu Kritik

Das Video hatte zu scharfer Kritik an der Polizei geführt. "Aktionen wie etwa Schläge zur Bestrafung oder auch - wie es auf dem Video aussieht - wenn ein Polizist bei einem Menschen, der zudem bereits fixiert ist, dessen Kopf mehrfach auf den Boden knallt, können aus meiner Sicht niemals verhältnismäßig sein, sondern sind - ohne einer gerichtlichen Entscheidung vorgreifen zu wollen - Misshandlungen", konstatierte etwa Teresa Exenberger, Juristin und Advocacy & Research Officer bei Amnesty International Österreich.

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