Wien braucht Song-Contest-Halle
Dass eine neue Mehrzweckhalle kommt, ist jedenfalls fix. Sie soll 2010, von mir aus auch 2011, eröffnen."
Das versprach Wiens Bürgermeister Michael Häupl vor neun Jahren bei einer Pressekonferenz in Wien. 2007 wiederholte Häupl seine Ansage. 2008 feierte die Stadthalle ihren 50. Geburtstag, und der Bürgermeister wollte von seiner Ankündigung nichts mehr wissen. Wirtschaftlich nicht sinnvoll, sagte das Stadtoberhaupt.
Neuer Anlauf
Nun denkt man auch im Rathaus um. Bürgermeister Häupl ließ den KURIER wissen: "Im Kampf gegen die Krise haben wir uns entschlossen, vorrangig in die grundsätzliche Infrastruktur, wie Krankenhäuser, zu investieren. Die aktuelle Diskussion gibt aber Anlass, die Errichtung einer Mehrzweckhalle zu überdenken."
In Wien konzentriert sich alles auf die mehr als 50 Jahre alte Stadthalle. Robbie Williams musste dort zuletzt ein Doppelkonzert geben, weil das erste nach 30 Minuten ausverkauft war. Dennoch konnten nur insgesamt 32.000 Zuschauer zu den zwei Gigs in die Stadthalle. Zum Vergleich: Ein Jahr zuvor waren es in der Krieau 65.000 Fans.
Schon jetzt findet nicht einmal ein Prozent der Wiener Platz in der Stadthalle. Doch die Stadt wächst in den nächsten Jahren rasant. Bis 2030 sollen bereits mehr als zwei Millionen Menschen in Wien wohnen.
Auch die ÖVP drängt seit Jahren mit Anträgen auf den Bau einer großen Mehrzweckhalle. "Der Song Contest wäre nun der Anlass, diese endlich zu bauen", sagt VP-Gemeinderätin Ines Anger-Koch. Sie schlägt einen Standort bei der U2 vor.
Keine Sportstadt
Mit einer modernen Halle könnte Wien bei Sport-Events wieder eine Rolle spielen. Weltmeisterschaften im Eishockey, Volleyball oder Handball wären realistische Möglichkeiten. Derzeit hat die Bundeshauptstadt hier aber keine Chancen. Das letzte große Hallensport-Event war die Eishockey-WM 2004. Damals wurde in der Stadthalle ein so schlechtes Eis produziert, dass über eine Schwimm-WM gewitzelt wurde.
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