Platzregen sorgt erneut für Überflutungen

Autos fahren durch eine überflutete Unterführung, wobei das Wasser hochspritzt.
Dienstagnachmittag kam es zu schweren Unwettern in Wien und Niederösterreich.

Es ist das zweite Mal in einer Woche: Heftiger Platzregen und Hagel sorgte im Osten des Landes für Überschwemmungen.

Nachdem erst vergangenen Samstag Feuerwehrtaucher ausrücken mussten, um "ersoffene" Autos aus der Unterführung in der Mooslackengasse (19. Bezirk) zu befreien, stand die Straße Dienstagnachmittag erneut unter Wasser. Ein Problem, das Bezirksvorsteher Adi Tiller, seit längerem bekannt ist: "Das Auffangbecken ist zu klein. So viel Wasser kann der Kanal auf einmal nicht aufnehmen." Autos blieben diesmal glücklicherweise keine stecken, der Bezirksvorsteher rät Autofahrern jedoch, die Unterführung bei Regenfällen zu meiden und über die Grinzinger Straße auszuweichen.

Feuerwehrleute löschen einen Brand in einem Garten, vermutlich ein hölzernes Spielgerüst.
baumhaus vom blitz getroffen, kritzendorf, unwetter
Auch in Niederösterreich hinterließ der Starkregen seine Spuren: Mehr als vierhundert Feuerwehrleute standen bis zum Abend mit schwerem Gerät und Pumpen im Einsatz, um Straßen zu sperren und überflutete Keller auszuräumen. Die Auspumparbeiten zogen sich über Stunden. In Strombad Kritzendorf (Bezirk Klosterneuburg) ging ein Baumhaus in Flammen auf, als der Blitz in eine 30 Meter große Fichte einschlug. Verletzt wurde niemand, das angrenzende Wohnhaus war von dem Vorfall nicht betroffen.

In Breitenfurt und Mödling standen ganze Straßenzüge unter Wasser. Die B6 musste vorübergehend gesperrt werden. Im Bereich der Wienerhütte bildeten sich zahlreiche Bäche und überfluteten Häuser, die nahe am Wald lagen.

Starkregen-Warnung

Feuerwehrleute stehen im Hochwasser und inspizieren die Lage.
feuerwehrmänner im wasser
In den nächsten Tagen ist noch keine Besserung in Sicht: Der unabhängige internationale WetterdienstUBIMET hat für die nächsten Tage eineStarkregenwarnung herausgegeben. Das gilt vor allem für jene Regionen, die von dem Hochwasser vor zwei Wochen betroffen waren. Die starkdurchfeuchteten Gebiete können kaum noch Wasser aufnehmen.

Länger sonnig wird es wieder am Donnerstag, eine richtige Besserung ist erst ab Freitag in Sicht.

Hier geht´s zum KURIER-Wetter

Starker Regen und heftige Gewitter haben in auch weiten Teilen Deutschlands Keller geflutet, den Verkehr behindert und die Feuerwehr auf Trab gehalten. Am Münchner Flughafen fielen Dutzende Flüge aus, auch Franken und Ostbayern wurden erwischt. In Hessen füllte heftiger Regen am Montagabend viele Keller, ebenso in Oberbayern oder Niedersachsen. In Sachsen verursachte starker Regen dann am Dienstagnachmittag Überschwemmungen, vor allem die Gegend rund um Meißen war betroffen. In den kommenden Tagen soll es in weiten Teilen Deutschlands weiter regnen.

Ein Sturm mit Hagel und Starkregen hat auch in Tschechien Keller überflutet und den Verkehr gestört. Allein in Prag wurde die Feuerwehr am Dienstag zu mehr als 50 Einsätzen gerufen. Im Stadtzentrum flutete Regenwasser das Vestibül einer U-Bahn-Station, die Keller der Nationalbibliothek sowie Garderoben und Bühnenraum eines Theaters. Dort musste die Abendvorstellung abgesagt werden. In einem Restaurant stand das Wasser nach Angaben der Feuerwehr 40 Zentimeter hoch. Schäden wurden auch aus anderen Regionen des Landes gemeldet, unter anderem blockierten Erdrutsche mehrere Landstraßen.

Kommentare